Bedrohte Wildtiere in Russland
Tierpfleger retten Tiger-Baby vor dem Erfrieren

Extremer Schnee bedroht Wildtiere im Fernen Osten Russlands.
Publiziert: 13.01.2022 um 11:45 Uhr
Das Tiger-Baby bei der Operation.
Foto: OLEG KABALIK

Russische Tierpfleger haben ein Tiger-Baby in der fernöstlichen Region Primorje vor dem Erfrieren gerettet. Wie die Angestellten des Rehabilitationszentrum Amur Tiger Centre am Mittwoch mitteilten, wurde das etwa fünf Monate alte weibliche Jungtier von einem Fischer an einem Flussufer gefunden. Es sei stark abgemagert gewesen und habe schwere Erfrierungen und Verletzungen erlitten. Extremer Tiefschnee bedroht im Fernen Osten Russlands derzeit Tiger und andere Wildtiere.

«Die äussere Untersuchung ergab, dass es stark erschöpft war und die Spitze seines Schwanzes abgefroren war», erklärten die Pfleger. Zudem habe sich der Amur-Tiger eine Verletzung und Erfrierung am Unterkiefer zugezogen.

Das Tigerweibchen, das zum Zeitpunkt seines Auffindens nur 20 Kilogramm wog, wurde von den Tierpflegern zunächst versorgt und aufgepäppelt. Die abgestorbene Schwanzspitze wurde amputiert. Bei einer zweieinhalbstündigen Operation versuchten die Tierärzte schliesslich, den Kiefer des Tiers zu rekonstruieren.

Harter Winter bedroht die Wildtiere

Amur-Tiger, die auch als sibirische Tiger bekannt sind, sind in Russland und China beheimatet. Die Tierart gilt als gefährdet. Schwere Schneefälle im Fernen Osten Russlands haben laut Angaben der Tierschutzorganisation WWF im noch jungen Winter bereits zwei Mal grosse Probleme für die Wildtiere gebracht.

«Dieser Winter kann eine extreme Herausforderung für wildlebende Tiere werden», erklärte der WWF. Es werde auch mit einer Zunahme der Wilderei gerechnet. Ausserdem könnten hungrige Tiger vermehrt in Ortschaften vordringen und dort nach Beute suchen.

(AFP)

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