Der Hund gilt als das älteste Haustier des Menschen und hat im Laufe der Jahrtausende gelernt, uns als Ersatz-Rudel zu akzeptieren und zu verstehen. Wer selbst einen Hund besitzt, weiss, dass diese Tiere ihre Bezugsperson genau kennen und weitaus mehr als nur «Sitz» oder «Platz» nachvollziehen können. Tatsächlich lernt der beste Freund des Menschen im Alltag weitere Begriffe, ohne diese jemals bewusst antrainiert bekommen zu haben.
Das bestätigen auch die drei erfahrenen Hundetrainerinnen von Kommunikation-Hund.ch Silvia Küng (52), Luzia Candreia (40) und Nadine Graage (39) gegenüber Blick: «Hunde lernen nicht nur das, was wir ihnen beibringen. Sie nehmen laufend Informationen aus ihrer Umgebung auf und müssen Rückschlüsse daraus ziehen, um ein angemessenes Verhalten zeigen zu können.» Dieser Lernprozess höre nie auf.
«Es gibt Hunde, die über 100 Wörter kennen»
Die Profis für Hunde-Kommunikation erklären, dass es einige Hunde gibt, die weit mehr als 100 Begriffe mit Gegenständen in Verbindung bringen können. Allerdings stelle sich da die Frage nach dem Sinn. Hunde seien hochintelligente Lebewesen, die aber in erster Linie das lernen wollen, was für sie Sinn mache. Wichtig beim Training mit den Tieren seien zudem genügend Ruhephasen. «Unsere Hunde werden im normalen Alltag bereits mit sehr vielen unterschiedlichen Reizen konfrontiert, die Hirnleistung erfordern. Mit anschliessenden Ruhephasen können die Tiere ihre Eindrücke im Kopf verarbeiten», wissen Küng, Candreia und Graage.
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Viel und intensives Training fordert Hunde enorm, und wenn man nicht aufpasst, kann das schnell zu Überforderung führen. Fehlen zwischen den Trainingsphasen ausreichende Ruhephasen, könne es passieren, dass die Vierbeiner angestauten Stress nicht abbauen können und unruhig werden. Solcher Dauerstress kann dann unter anderem zu Hyperaktivität führen, warnen die Hundetrainerinnen.
Lernen durch Beobachtung
«Es ist für Hunde nicht wichtig, jedes unserer Worte verstehen zu können. Hunde sind grossartige Beobachter. Von Personen, zu denen sie einen starken Bezug haben, wird ihnen keine Gewohnheit verborgen bleiben. Wir sind für sie berechenbarer, als wir vielleicht annehmen», sind sich die drei Expertinnen einig.
Doch nicht nur Worte und Abläufe, auch Emotionen würden sich Hunde einprägen und daraus Schlussfolgerungen ziehen. Küng, Candreia und Graage verdeutlichen das an einer Alltagssituation: «Hunde registrieren aufgrund unseres veränderten Verhaltens, wenn wir zu Hause aufgeregt sind, weil bald Besuch kommen wird. Machen sie diese Beobachtung wiederholt, werden sie die Aufregung mit dem bevorstehenden Besucher in Zusammenhang bringen.»
Ohne Worte mit Hunden kommunizieren
Die Hundetrainerinnen erläutern, dass Menschen aufgrund ihrer im Vergleich zu Hunden eingeschränkten Wahrnehmung kaum in der Lage seien, mit all den Eindrücken, die Hunde in sich aufnehmen können, mitzuhalten. «Über den Geruchssinn erahnen die Tiere, wie sich unsere Gemütslage verändern wird, oft schon, bevor wir es selbst bemerken. Sie registrieren Unsicherheit aufgrund unseres Verhaltens und unserer Stimme, riechen Krankheiten, Aggressionspotenzial und vieles mehr.»
Wer seinem Hund eine ganz besondere Freude machen möchte, kann ihm gesunde Kekse backen. Die Rezepte sind einfach und können nach eigenem Geschmack verfeinert werden. So weiss man genau, was alles im Guetzli für den vierbeinigen Freund enthalten ist.
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Die ältesten Haustiere der Welt können die menschliche Mimik lesen, benötigen diese aber nicht zwangsläufig. Die Hundekennerinnen meinen: «Hunde haben ein feines Gespür für Emotionen, denn auch diese sind wichtiger Bestandteil von Kommunikation. Sie sind in der Lage, mental miteinander verbunden zu sein und sich so zu verständigen. Diese Gabe haben auch Menschen, die sehr eng mit Hunden zusammenleben.»
Gibt es Vierbeiner, die besonders schnell lernen?
Wie schnell ein Hund etwas Neues lernt, komme darauf an, welche Interessen er verfolgt und wie er seine Prioritäten setzt. So bräuchten Hunde mit ausgeprägtem Sicherheitsbedürfnis erst ein sicheres Umfeld, in dem sie sich konzentrieren können, damit das, was man von ihnen verlangt, auch für sie Sinn ergibt. «Dann können für einen Hund wenige Wiederholungen ausreichen, selbst wenn sie Tage auseinanderliegen, um sich das Wort einzuprägen», schildert das Team von Kommunikation-Hund. Es sei dabei unwesentlich, welcher Rasse ein Hund angehöre oder welchen Charakter er habe.
Die Hundetrainerinnen erklären: «Der Hund lernt das, was er muss, um im Umfeld, in dem er lebt, gut zurechtzukommen. Um lernen zu können, müssen seine Basisbedürfnisse befriedigt sein, er muss ausgeglichen in Körper und Geist sein und einen Sozialpartner an der Seite haben, der ihm den Rahmen schafft, in dem er sich entfalten kann.» Jeder Vierbeiner ist als eigenständige Persönlichkeit zu betrachten, und seine angeborene Veranlagung steuert die Art und Weise, was er wie und wozu von sich aus lernt, stellen die Expertinnen abschliessend klar.
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