Artenreicher als angenommen
Kleine Stinktiere im Handstand

Angreifer schrecken sie mit einem Handstand und übelstem Gestank: Forschende haben die in Nord- und Mittelamerika lebenden Fleckenskunks nun einer ausführlichen Erbgutanalyse unterzogen.
Publiziert: 01.09.2021 um 12:51 Uhr
|
Aktualisiert: 01.09.2021 um 16:42 Uhr
Ein geflecktes Stinktier macht einen Handstand: Mit dieser akrobatischen Übung versuchen die Tiere, ihre Angreifer zu imponieren. (Pressebild)
Foto: Jerry W. Dragoo

Die hübsch gemusterten kleinen Stinker gehören demnach sieben statt wie bisher verbreitet angenommen vier Arten an, wie das Team um Adam Ferguson und Molly McDonough vom Field Museum in Chicago im Fachmagazin «Molecular Phylogenetics and Evolution» berichtet.

Die Akrobaten der Stinktierwelt

Fleckenskunks (Spilogale) sind die kleineren Verwandten der Streifenskunks. Sie sind Allesfresser, maximal ein Kilogramm schwer und zumeist nachtaktiv. Bei Gefahr versuchen die Tiere, dem Angreifer mit einem Handstand zu imponieren - das lässt sie grösser wirken, zudem wird dem Feind drohend das Hinterteil mit sekretbildenden Drüsen präsentiert.

«Gefleckte Stinktiere werden manchmal als die Akrobaten der Stinktierwelt bezeichnet», so Ferguson. Gefürchtet ist aber vor allem ihre ganz besondere Waffe: der infernalische Gestank des Sekrets, das die Tiere aus den Drüsen am Hinterteil versprühen können.

Stinktiere sind wegen dem Gestank unzureichend erforscht

Bekannter als die Fleckenskunks ist ihre Schwestergruppe, die Streifenskunks (Mephitis), vor allem der fast in den gesamten USA verbreitete, etwa katzengrosse Streifenskunk mit dem Fachnamen Mephitis mephitis. Die Tiere dieser Gruppe können mehr als doppelt so schwer werden wie ihre gefleckten Verwandten. Bei Bedrohung stampfen sie mit den Beinen und fletschen die Zähne - hilft das nichts, drehen sie dem Angreifer ihr Hinterteil zu und verspritzen ebenfalls extrem streng riechendes Sekret.

Dies sei mit ein Grund dafür, warum Stinktiere nur unzureichend erforscht seien, hiess es vom Field Museum. Fleckenskunks lebten zudem oft in abgelegenen Regionen und könnten rasch auf Bäume klettern. Die Forschenden suchten deshalb in Texas mit einer Art Fahndungsplakat nach in Fallen gefangenen oder überfahrenen Tieren. Für ihre Analysen verwendeten sie zudem Stinktiere aus Museumssammlungen. Insgesamt wurden 203 Fleckenstinktiere einbezogen.

(SDA)

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?