Wie ein umweltzerstörender Stoff die Modewelt erobert
Life in plastic, it’s fantastic

Für den vollen Durchblick sorgen in diesem Frühling Schuhe, Mäntel und Taschen aus Plastik.
Publiziert: 16.04.2018 um 11:26 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:25 Uhr
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Stylistin Emili Sindley (21) auf der Fashion Week in Kopenhagen.
Foto: Getty Images
Carolina Lermann

Kaum geht es dem Plastiksack bei Migros und Coop an den Kragen, taucht der umweltzerstörerische Stoff auf den Laufstegen dieser Welt auf – in Form von durchsichtigen Schuhen, Hüten, Taschen oder Mänteln. Kurzum: Was im alltäglichen Gebrauch der Umwelt zuliebe reduziert werden sollte, ist in der Mode gerade schwer angesagt.

Der Erste, der dem transparenten Kunststoff huldigte, war Modekönig Karl Lagerfeld (84). In der aktuellen Frühjahrs-Kollektion von Chanel präsentierte er Overknees, Taschen, Hüte und Regencapes aus Plastik. Das Streetwearlabel Off-White und die Luxushäuser Valentino sowie Burberry zogen nach.

Das begehrteste Teil der Saison stammt aber von Céline. Modefans reissen sich um eine durchsichtige PVC-Tasche des Labels, die ursprünglich mal als Regenschutz für ein integriertes Portemonnaie diente. Der Preis für die ausverkaufte It-Bag inklusive Portemonnaie: 500 Franken.

High-Street-Marken wie Zara und Mango steigen auf den Plastik-Zug mit auf. Besonders praktisch ist PVC aber nicht. Bei Hitze droht die Gefahr, dass sie durch die Körperfeuchtigkeit anlaufen, vor allem bei  Mänteln und Schuhen. Ausserdem legen die Transparenz-Teile den Blick auf alles frei und zwingen zur Ordnung

in der Tasche. Wer sich trotzdem rantraut, sollte nur auf ein Plastikstück setzen und den Rest des Outfits lässig gestalten. Denn eins ist garantiert: Das Material  zieht alle Blicke auf sich. Wenn der Hype einmal verflogen ist, bitte daran denken: Die Teile müssen anständig recycelt werden.

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