Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war die Hutkrempe ein Statussymbol: Je ausgedehnter, desto höher der gesellschaftliche Rang. Dank Leinwandikonen wie Brigitte Bardot (83) avancierten Hüte mit extravagantem Rand in den Sechzigerjahren schliesslich zum It-Accessoire. Zuletzt eilte der Kopfbedeckung jedoch ein Ruf von altmodischer Biederkeit voraus. Mit dem Modell «Le chapeau Bomba» löst das französische Modehaus Jacquemus nun eine wiedergefundene Begeisterung für das Stück Stroh aus und kann somit an die Erfolgsgeschichte des XXL-Kopfschmuckes anknüpfen.
Strohhut feiert Comeback
Spätestens, seitdem sich Model Bella Hadid (21) mit dem Teil des Labels halbnackt am Strand ablichten liess, scheint der Strohhut auch seinen altmodischen Ruf loszuhaben. Hans Peter Fischer (43), Stellvertretender Geschäftsleiter von Risa Hutwerkstatt mit Sitz im Kanton Aargau, bestätigt diesen Wandel: «Während vor fünf Jahren nur Modeavantgardisten den Mut hatten, das verstaubte Image eines Hutes aufzubrechen, hat mittlerweile auch die breite Masse den Trend für sich entdeckt. Ein Strohhut ist nicht mehr die billige Kopfbedeckung für den Strandurlaub – vielmehr reagiert auch das urbane Umfeld positiv auf den grossen Hut.»
Schön im Schatten bleiben
Angenehm ist auch der Schatten spendende Nebeneffekt. Flavia Nicolai (51), Leiterin Medienstelle der Krebsliga Schweiz, erläutert: «Für den Schutz des Kopfes vor schädlichen UV-Strahlen ist ein Sonnenhut mit breiter Krempe am idealsten.» Neben dem Luxus-Modell von Jacquemus gibt es die schützenden Trendteile auch bei High-Street-Marken wie Topshop und H&M.