Oscars 2017
Die Welt sieht Rot

Die Oscar-Verleihung ist nicht nur für Hollywood das grösste Ereignis des Jahres. Auch die Modebranche profitiert gewaltig von der Aufmerksamkeit. Stars und Designer probieren, das Beste für sich herauszuholen.
Publiziert: 26.02.2017 um 15:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:35 Uhr
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Charlize Theron (41) an den Oscars 2016: Aufgrund ihres ­Parfüm-Deals darf sie nur Dior tragen.
Foto: FilmMagic
Jonas Dreyfus

Heute Abend tragen die Stars vor dem Dolby Theater in Los Angeles wieder Kleider und Klunker im Wert von Millionen – und eine halbe Milliarde Zuschauer in über 200 Ländern sehen am TV zu. Mehr Aufmerksamkeit erhält die Filmelite nie. Auch nicht die Kreationen der Designer. Die Wahl des richtigen Outfits kann die Karrieren beider Seiten beflügeln.

Der Hype um den wichtigsten Schaulauf des Jahres nahm 1995 seinen Anfang. Davor war von Wucht nichts zu spüren, Celebrities setzten auf gängige Labels wie ­Valentino oder Armani. Das italienische Modehaus Prada erkannte das Potenzial als Erstes und schaffte es, Uma Thurman (46) von ­einem lilafarbenen Kleid zu überzeugen. Thurman, nominiert für ihre Rolle in «Pulp ­Fiction», ging zwar leer aus, brachte das weitgehend unbekannte Label aber schlag­artig auf die modische Landkarte. Plötzlich wollten alle Designer an den ­Academy Awards vertreten sein.

Die Vorbereitungen für den wichtigsten roten Teppich der Welt starten im Januar mit der Bekanntgabe der Nominierungen. Sofort beginnen die Stylisten zu wirken.

Stars und Modehäuser wollen den bestmöglichen Deal

Sie vermitteln zwischen den Stars, von denen sie eine beträchtliche Gage erhalten, und den Modehäusern, zu denen sie jahrelang aufgebaute Beziehungen pflegen. Ihre Mission: Für beide Seiten den bestmöglichen Deal an Land zu ziehen.

Immer mehr Celebrities bestünden auf Exklusiv-Verträge, sagte Leslie Fremar (39) zum internationalen Branchenmagazin «Business of Fashion». Die Stylistin putzte 2016 Julianne Moore (56) und Charlize Theron (41) für die Oscars heraus. Die Schauspielerinnen wollen sichergehen, dass ein Designer am Mega-Anlass keine zweite Red-Carpet-Schönheit einkleidet. Obwohl längst alle Spezialanfertigungen tragen, fürchten sie den Vergleich mit einer Konkurrentin.

Bis zu 250 000 Dollar lassen sich die berühmtesten Berühmtheiten bezahlen, damit sie die (ausgeliehenen) Roben und Accessoires im Rampenlicht ­tragen. Dafür gehen sie auch Kompromisse ein. Erscheine jemand in einem unauffälligen schwarzen Kleid, aber mit riesigem Collier, dann sei höchstwahrscheinlich eine Schmuck­firma Vertragspartner, sagt Stylist Brad Goreski (39), der unter anderem für Jessica Alba (35) arbeitet. Nichts soll vom Juwel ­ablenken. Gratis mache niemand ­etwas, fügt er an. «Wir sind hier in Hollywood, nicht in der Kirche.»

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