Die Designs von Yvonne Reichmuth (29), die in Pfäffikon SZ aufgewachsen ist, erinnern auf den ersten Blick an Szenen aus «50 Shades Of Grey». Trotzdem schafft YVY es, nicht in die Fetisch-Ecke zu rutschen. Das liegt vor allem am hochwertigen Material und der Verarbeitung. Die Promis lieben ihre Leder-Teile.
Wo kommt das YVY-Leder her und wo wird produziert?
Aus der Toskana, diese Region pflegt eine lange Tradition in der Produktion von vegetabil gegerbtem Leder, ein rein natürliches aber sehr zeitintensives Verfahren. Aus diesem Leder wird jedes Teil von uns im Studio in Zürich in sorgfältiger Handarbeit hergestellt.
Warum Leder?
Als ich mich mehr mit dem Lederhandwerk auseinander gesetzt habe, wurde mir klar dass ich damit meine grosse Leidenschaft gefunden habe. Gleichzeitig wollte ich etwas, dass länger hält als eine Saison. Die Schnelllebigkeit und Wegwerfmentalität der Modeindustrie ist mir zuwider. Mit Accessoires kann man diesen Zyklus leichter umgehen. Man muss sich nicht nach Trends richten und kann die Teile immer wieder neu kombinieren. Erst recht wenn es aus natürlichen, hochwertigen Material ist, welches mit der Zeit nur noch wertvoller wird.
Wie lange dauert ein etwas aufwendigeres Teil von dir?
Für ein Kleid, wie das «1001 Dress», brauchen wir ca. eine Woche. 330 einzelne Streifen werden in das Kleid verwandelt. Mit der ganzen Entwicklung zusammen, hat es natürlich noch um einiges länger gedauert.
Mit wie vielen Mitarbeitern bist du gestartet und wie viele beschäftigst du mittlerweile?
Bis vor kurzem habe ich mich alleine durchgekämpft, inzwischen sind wir ein kleines aber feines Team von vier Frauen.
Wann hast du gemerkt, dass du die richtigen Dinge zum richtigen Zeitpunkt machst?
Jedesmal wenn ich von einem grossen Namen kontaktiert wurde, die Teile von jedem Designer haben könnten und trotzdem Interesse an meinen Teilen haben.
Wie kommen Stars wie Monica Belluci und Janet Jackson zu deinen Designs?
Bei Monica war es das Fotografenduo Hunter & Gatti das nach Samples anfragte. Lena habe ich vor Jahren bei einem Styling kennengelernt. Dass sich unsere Wege nun wieder gekreuzt haben, bemerkte ich erst als das People Magazin publiziert wurde, in dem sie mehrere YVY-Teile trägt.
Was war bisher dein persönlicher Karriere-Höhepunkt?
Monica Bellucci ist definitiv ein Highlight. Ich hätte wohl im Traum nicht gedacht, dass sie einmal etwas von mir tragen würde. Dass es genau jetzt ist wo sie das neue Bondgirl wird, macht es natürlich umso wertvoller.
Welche Stars dürfen wir demnächst eventuell in YVY bestaunen?
Naomi Campbell und die Kardashian/Jenners hatten kürzlich Samples angefordert. Man weiss nie was dann auch wirklich erscheint, manchmal klappt es aber oft auch nicht.
Gibt es eine prominente Person, die du unbedingt einmal in YVY sehen möchtest?
Madonna! Eine zeitlose Ikone, die gerne provoziert. Eine weitere Frau zu der YVY passen würde, wäre Beyoncé. Eine Stylistin, die mein Label in LA vertritt, arbeitet mit beiden. Vielleicht wird der Traum bald wahr.
Wer kauft YVY? Ist dein Label auch in der Fetisch-Szene beliebt?
Modeinteressierte, selbstbewusste Frauen die sich etwas Spezielles leisten möchten. Vor kurzem hat eine 80-Jährige Frau meinen Hut bestellt, den sie in einem Magazin entdeckte. Meine Kunden sind also wirklich sehr breit gestreut. Das ist das Tolle an Accessoires. Jeder kann sie auf eigene Art in Szene setzen.
In welche Länder verkaufst du YVY?
Momentan viel in der Schweiz. Die häufigsten Bestellungen kommen aber aus London, LA und NY, neu haben wir sehr grosse Bestellungen aus Dubai.