Mode Suisse 2016
Sechs Fragen an Gründer Yannick Aellen

Topmodel Nadine Strittmatter läuft mit, Designer Julian Zigerli zeigt seine neuste Kollektion an Models mit Behinderungen und Promi Dieter Meier sitzt in der ersten Reihe: Heute Abend feiert die Mode Suisse ihre zehnte Edition. Gründer Yannick Aellen möchte den Zürcher Event national wie international etablieren.
Publiziert: 05.09.2016 um 11:32 Uhr
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Aktualisiert: 12.10.2018 um 15:39 Uhr
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Yannick Aellen (40) der auch Heidi Klum bei «Germany's Next Topmodel» berät und als Fashion- und Casting Director an der Energy Fashion Night mitwirkt hat die Mode Suisse ins Leben gerufen.
Ana Maria Haldimann
Wie steht die Schweizer Mode im globalen Wettbewerb da?

Yannick Aellen: Während vor zwanzig Jahren nur vereinzelte Labels wie Akris, Christa de Carouge oder Freitag gross wurden, passiert heute mehr. Julian Zigerli entwickelt sich positiv, die junge Generation von enSoie wird immer stärker und das Designerduo huber egloff ist baut international ihr Renommee auf. Dieses Jahr ist Julia Seemann zum ersten Mal an der Mode Suisse dabei. Rihanna trägt ihre Kreationen und sie konnte schon an der New York Fashion Week zeigen.

Mit welchen Chancen und Gefahren müssen die Designer rechnen?
Uns Schweizern geht es immer noch relativ gut. Wir haben noch Geld zum Ausgeben. Wenn die jungen Designer international Erfolg haben möchten, müssen sie den hiesigen Kokon verlassen. Im Ausland erhalten sie plötzlich Konkurrenz. Der Einstieg wird ihnen erschwert, da die Modewelt keine Risiken eingehen will und lieber auf bekannte Werte setzt. Doch dieses Jahr haben wir wesentlich mehr Anmeldungen von Messebetreibern und Journalisten aus dem Ausland. Ein sehr gutes Zeichen!

Und wo steht die Mode Suisse in fünf Jahren?
Es wird sie noch geben! Ich kann nun stolz verkünden, dass wir jetzt eine Allianz von vier Hauptträgern haben. Dazu gehört unser langjähriger Unterstützer und Allianz-Förderer Engagement Migros und jetzt auch Pro Helvetia, die Hulda und Gustav Zumsteg-Stiftung sowie weiterhin die Zürcherische Seidenindustrie Gesellschaft ZSIG. Sie haben sich für fünf Jahre engagiert, das ist grossartig. Das gibt uns Sicherheit und wir können mehr bewegen.

Wie kam es zum ersten Mode Suisse Event?
Wir wollten nicht mehr jammern, sondern endlich selber anpacken. Nachdem man den Swiss Textiles Award auflöste, der übrigens nur an internationale Designer vergeben wurde, entstand ein Vakuum. Es war Zeit für eine neue Mode-Plattform, die nicht zu Unzeiten stattfindet, sondern dann wenn die Branche auf Einkaufstour ist. Die erste Mode Suisse Edition fand im Papiersaal im März 2012 statt.

Laufen heute Abend Mädchen und Jungen mit Behinderung über den Laufsteg? Wie entstand diese Idee?
Im Frühling 2015 produzierten wir mit Christa de Carouge und Julian Zigerli eine Modeschau zum 35. Jubiläum des Werkheim Uster. Die Bewohner und Bewohnerinnen des Behindertenheims mischten sich unter die professionellen Models. Julian Zigerli stammt aus Uster und seine Schwester arbeitet im Werkheim, deshalb kam es zu dieser Idee. Der Schweizer Fotograf Jonas Hegi dokumentierte das Projekt. Eins dieser Porträts ist unser diesjähriges Plakat und das Model darauf heisst Tatjana. Es kann gut sein, dass unsere Zuschauer Tatjana heute an der Mode Suisse wieder in Aktion sehen werden.

Hat es noch Tickets?
Wir können leider keine Tickets mehr vergeben, wir sind voll bis unters Dach. Aber man kann die Kollektionen bis zum 10. September im Pop-up-Store bei Vestibule an der St. Petergasse anprobieren und kaufen. In der Photobastei können bis zum 25. September drei Mode Suisse-Ausstellungen begutachtet werden - inklusive «Fashion for everyone» mit dem Werkheim Uster.

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