Die Einrichtungsbranche tickt viel langsamer als die Modewelt. Zum Glück, schliesslich haben die meisten weder Lust noch das nötige Budget, ihr Zuhause jedes Jahr neu einzurichten.
Doch nach fast einem Jahrzehnt, das ganz im Zeichen des eher kargen nordischen Designs und Wohnstils gestanden hat, bewegt sich der Trenddampfer nun Richtung südländischer Opulenz.
Das heisst: Wir werden in Zukunft also weniger auf helles Holz, klare Formen und freundliche Farben treffen. Dafür auf Messing und Gold – beides Materialien, die noch bis vor kurzem als altmodisch verpönt waren. Genauso hat sich Samt von seinem puffigen Image emanzipiert.
An der Maison et Objet, die zweimal pro Jahr in Paris stattfindet und Händler und Einkäufer aus der ganzen Welt anlockt, war Dunkelgrün die dominante Farbe. Allgemein werden die Töne wieder dunkler und Wände am liebsten üppig tapeziert.
Möbel und Accessoires haben noch immer eine starke Vintage-Ausstrahlung, aber sie wirken weniger clean. Wie in der aktuellen Mode (Gucci), ist der Glamour auch beim Wohnen zurück.
Neben der Prise Drama, die in unser Heim einzieht, behauptet sich eine starke «Do it yourself»- und Biedermann-Tendenz. Makramee erlebt ein grosses Revival, Grünpflanzen baumeln wieder in geknüpften Ampeln von der Decke.
Im Vergleich zu früheren Jahren stellten neben den grossen Namen auch auffällig viele kleine Labels aus, die ihre Qualitätsware zeigten. Alles von Hand gefertigt, auch das ist wieder sehr gefragt.