Der Britpopper
Er ist «too cool for school», trägt Anzüge im Club, seine untrainierten Beine stecken in schmal geschnittenen Hosen, seine Füsse in spitzigen Lederschuhen. Der Britpopper spielt mit Elementen der klassischen Herrengarderobe, trägt nachlässig gebundene Krawatten und typisch schottische Muster. Den Glencheck zum Beispiel, der jetzt wieder überall in der Mode auftaucht, auch bei den Frauen. In der aktuellen Menswear wimmelt es von zweireihigen Jacketts dieses Stils. Leider sehen sie nur an gross gewachsenen Männern gut aus – eine Tatsache, die Designer Jahr für Jahr knallhart ignorieren.
Der Streetstyler
Er sitzt oder fährt mit dem Skateboard auf öffentlichen Plätzen herum. Dass er kein Geld für Luxusmode hat, kann ihm egal sein, denn er besitzt ein unbezahlbares Accessoire, das selbst billige Trainerhosen cool aussehen lässt: seine Jugend. Designer liessen sich schon immer vom Streetstyle inspirieren. Dazu müssen sie nur mit offenen Augen durch die Strassen von Metropolen gehen. Aktuell ist Moskau das heisseste Pflaster. Designer wie Gosha Rubchinskiy verkaufen Kleider im Ostblock-Stil, die relativ hässlich sind. Dafür aber auch relativ teuer. Ein Widerspruch? Nicht in der Welt der Mode!
Der Matrose
Er ist nicht unbedingt Meister im Knoten oder im Schiffs-leinenwerfen,
dafür sitzt seine Ausgangs-uniform perfekt. -Ringelshirts und -Regenjacken mit -Kapuze sind fester Bestandteil der -Garderobe des -urbanen Matrosen. Das lässt ihn gerne etwas bübisch -aussehen. Bei Labels wie Louis Vuitton gibts ihn aktuell in -einer Bonvivant--Variante mit hoch geschnittenen -Flatterhosen und -einer roten Leder-tasche aus dem -Hause Supreme. Männer, die diesen Herbst dazugehören wollen, tragen Beret.
Der Sportler
Er trägt im Sommer Flip-Flops, Surfershorts und Trägershirts, im Winter alles, was weit und bequem ist. Das Wochenende verbringt er in den Bergen mit Biken und Snowboarden. Warum sich dazwischen überhaupt noch umziehen? Er
hat eine Mitgliedschaft im
angesagtesten Fitnessklub der Stadt
und besitzt tonnenweise atmungsaktive Funktionsbekleidung. Diese unterstreicht seinen dynamischen Lifestyle. Designer wie Tommy Hilfiger stecken den Sportler diese Saison in voluminöse Pullover in den Farben des Star-Spangled Banners. Bei Givenchy
trägt er Orange. Sichtbarkeit ist nicht nur auf der Piste wichtig.
Der Kämpfer
Er schlägt sich im Grossstadt-Dschungel durch, seine Feinde sind verspätete U-Bahnen und überteuerte Einzimmerwohnungen. Tarnmuster, Armeefarben, Bomberjacken und Cargohosen lassen ihn martialisch wirken. Doch anstatt seine Springerstiefel einzulaufen, bestellt er lieber Uber. Dass selbst Kitsch-Designer wie Jeremy Scott von Moschino oder Bling-Bling-Könige wie Olivier Rousteing von Balmain den Kämpfertypen zelebrieren, zeigt, dass romantische Vorstellungen von Männlichkeit in der Mode nie aussterben.