Die französische Nationalversammlung in Paris stimmte am Freitag im Kampf gegen die Magersucht für einen Gesetzesartikel, der stark unterernährten Frauen eine Arbeit als Model untersagt. Wer trotzdem extrem dünne Models beschäftigt, dem drohen bis zu sechs Monate Gefängnis und eine Strafe von 75'000 Euro.
Nun soll die französische Gesundheitsbehörde dazu einen Body-Mass-Index (BMI) - eine Kennzahl für das Körpergewicht - festlegen, der von Models nicht unterschritten werden darf. Länder wie Spanien, Italien und Belgien haben schon länger Gesetze im Kampf gegen eine Unterernährung von Models erlassen. Und in Übersee? Vor zwei Monaten hat es zum ersten Mal ein Übergrössen-Model in die «Sports Illustrated» (seit 1964) geschafft: Ashley Graham posierte im Februar in einem Bikini, Grösse 44 für die Zeitschrift.
Und auch in der aktuellen Kampagne des amerikanischen Dessous-Labels spielen Plus-Size-Models die Hauptrolle. Die Wäsche-Marke stichelt unter dem Slogan #ImNoAngel gegen Magermodels und vor allem gegen die «Engel» unter ihnen. Die Konkurrenz Victoria’s Secret bewarb nämlich im letzten Jahr ihre Kollektion mit dürren Frauen in Dessous und dem Leitsatz «The Perfect Body». Die Reaktionen darauf waren so heftig, dass die New Yorker Marke am Ende den Slogan sogar änderte. Statt «Die perfekte Figur» hiess es nun «A Body for Every Body».
Aber der Faux-Pas scheint die Gemüter noch immer zu erhitzen. Denn, auf Instagram haben sich zu dem Anti-Engel-Hashtag von Lane Bryant bereits über 900000 Posts angesammelt. «Steh zu deinem Körper und Kampf dem Magerwahn.» Das sind die Botschaften.