Der französische Modedesigner Thierry Mugler ist tot. «Mit grosser Bestürzung» wurde der Tod des 73-Jährigen in der Nacht zum Montag auf seiner Facebook-Seite mitgeteilt. «Mit grosser Bestürzung geben wir das Ableben von Herrn Manfred Thierry Mugler am Sonntag, den 23. Januar 2022 bekannt. Möge seine Seele in Frieden ruhen.» Die Mitteilung machte keine Angaben zur Todesursache.
Der 73-Jährige sei eines «natürlichen Todes» gestorben, teilte sein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP in der Nacht zum Montag mit. Dem Sprecher zufolge kam Muglers Ableben unerwartet: Dieser wollte Anfang der Woche neue Kooperationen bekanntgeben.
Thierry Mugler wurde im Dezember 1948 in Strassburg geboren. Mit 14 Jahren wurde er in das Ballettcorps der Opéra du Rhin aufgenommen und besuchte anschliessend die Kunstgewerbeschule in der elsässischen Hauptstadt. Bereits damals schneiderte er seine ersten Entwürfe aus Kleidungsstücken vom Flohmarkt.
Look der «Mugler-Frau»
Mit 20 Jahren kam er nach Paris und arbeitete für verschiedene Modehäuser in Paris, London und Mailand. 1973 gründete er sein eigenes Label Café de Paris, bevor er ein Jahr später die Firma Thierry Mugler gründete. Seine strukturierten und anspruchsvollen Entwürfe wurden schnell bekannt. Top-Models von Jerry Hall bis Kim Kardashian folgten dem Look der «Mugler-Frau» mit ihren gepolsterten Schultern, tiefen Ausschnitten und korsettartigen Taillen.
Mugler gehörte zu den grossen französischen Modeschöpfern wie Yves Saint Laurent, Claude Montana und Jean Paul Gaultier.
Mugler war zudem ein Pionier in der Inszenierung gross angelegter Modeschauen vor tausenden Zuschauern. Mugler kontrollierte dabei alles, von den Requisiten bis zum Soundtrack. Später begann er, Parfüm zu kreieren. Sein erstes Damenparfüm Angel, das 1992 auf den Markt kam, war ein grosser Erfolg und machte sogar dem legendären N°5 von Chanel den ersten Platz in den Verkaufscharts streitig. 1997 übernahm der Kosmetikkonzern Clarins die Markenrechte.
Rückzug aus Modewelt
2002 zog sich Mugler aus der Modewelt zurück – doch auch heute tragen Ikonen wie Lady Gaga, Beyoncé, Cardi B oder Kim Kardashian seine Kreationen bei besonderen Anlässen. Seinen Wandel vollzog Mugler auch am eigenen Körper, indem er intensives Bodybuilding betrieb und sich zahlreichen Schönheitsoperationen unterzog. Gleichzeitig widmete er sich der Meditation und dem Yoga und liess sich fortan «Manfred T. Mugler» rufen.
Im Jahr 2013 mischte Mugler mit eigenen Musicalshows die Kabarett-Szene in Paris und Berlin auf. Stars der exzentrischen Shows waren Tänzerinnen, Bauchredner, Sängerinnen und Akrobaten. Mugler war zudem als Schriftsteller tätig. In Paris ist derzeit eine grosse Ausstellung über seine Modeinszenierungen zu sehen. (AFP/SDA/kes)