Céline Dion (48) ist für vieles bekannt: Für ihr Vibrato, für Hits wie «My Heart Will Go On», für ihren unterkühlten Charme. Aber definitiv nicht für modisches Gespür. Zu viel Glitzer, zu viel oder zu wenig Stoff – mit ihren Outfits zielte sie treffsicher am Zeitgeschmack vorbei. Denken wir nur an ihr auf Halbmast hängendes Tutu, in dem sie vor bald drei Jahrzehnten für die Schweiz den Eurovision Song Contest gewann.
Seit ein paar Wochen feiert die Modeszene Dion aber plötzlich als Stil-Ikone. Sie sitzt in den Pariser Couture-Schauen von Christian Dior oder Giambattista Valli in der ersten Reihe, ist Dauergast auf Modeblogs. Sogar die strenge «Vogue» beschäftigt sich mit ihrem Stil.
Was ist geschehen? Dion hat mit Law Roach einen Top-Stylisten engagiert. Denn Kleider selbst auszusuchen – dieses Risiko geht heute fast kein Star mehr ein. Zu gross ist die Gefahr, auf Paparazzi-Bildern schlecht dazustehen. Sogar Brangelinas Kinder sollen einen Modeberater zur Seite haben.
Wenn sich der Stylist als Psychologe versucht
Dion hat harte Monate hinter sich. Im Januar starb ihr Ehemann, zwei Tage nach ihm ihr älterer Bruder. Beide an Krebs. Und jetzt liegt ihr Schwager im Sterben, ebenfalls wegen Krebs. Sie sprach am TV über die Schicksalsschläge, nur: Das öffentliche Leben eines Superstars muss weitergehen. Der Schritt zu Roach ist deshalb logisch – denn Lebensfreude lässt sich am besten mit Kleidern signalisieren.
Céline Dion hat mehr als 230 Millionen Tonträger verkauft. Kommenden Donnerstag erscheint ihr neues Album «Encore un soir». «Wenn du schön angezogen bist, kannst du dich gar nicht mehr unglücklich fühlen», sagt ihr Stylist. An ihm ist offenbar ein Psychologe verloren gegangen.
Roach sorgte schon mit seiner Zusammenarbeit mit Zendaya (19) für Furore. Er steckte den Ex-Disney-Star in jugendliche Designer-Fummel. Dion kriegt die Erwachsenen-Variante davon. Und sieht darin wie ein Mädchen aus, das den Kleiderschrank seiner Mutter geplündert hat. Ob sie dabei glücklich ist? Man weiss es nicht.