«Die Zahl der Spiele, die Mängel aufweisen, ist nach wie vor auffallend hoch», ärgert sich der Schweizer Tom Felber. Und der ist immerhin Jurypräsident von «Spiel des Jahres», der weltweit wichtigsten Auszeichnung für Brett- und Kartenspiele.
Felber hat soeben die Nominierungsliste für den Titel «Spiel des Jahres 2015» vorgestellt (siehe Box). Sein Eindruck: «Trotz Spielboom und vieler guter Titel werden Spiele zu wenig sorgfältig bearbeitet und zu schnell auf den Markt geworfen.» Solche Mängel sind ärgerlich. Denn gerade Einsteiger werden sich nach dem Frust nicht mehr so schnell an den Spieltisch setzen.
BLICK nennt die vier häufigsten Probleme und zeigt aktuelle Beispiele.
«Viva Java» (27 Franken) ist eigentlich ein einfaches Würfelspiel rund um die beliebte Bohne. Doch die acht Seiten Regeln bleiben auch nach mehrmaligem Lesen unverständlich. Das Spiel ist daher schnell nur noch kalter Kaffee.
«Viva Java» (27 Franken) ist eigentlich ein einfaches Würfelspiel rund um die beliebte Bohne. Doch die acht Seiten Regeln bleiben auch nach mehrmaligem Lesen unverständlich. Das Spiel ist daher schnell nur noch kalter Kaffee.
Nicht nur die Regeln können ein Spiel zum Verlierer machen, sondern auch die Grafik. Bei «Orongo» (40 Franken) sieht man auf dem Brett die Osterinsel, auf die man Plättchen legen muss. Optisch ist aber kaum erkennbar, ob auf einem Feld etwas liegt oder nicht. Zudem stört, dass die eigentlich niedlichen Plastikmüschelchen dauernd von den Feldern rollen.
Nicht nur die Regeln können ein Spiel zum Verlierer machen, sondern auch die Grafik. Bei «Orongo» (40 Franken) sieht man auf dem Brett die Osterinsel, auf die man Plättchen legen muss. Optisch ist aber kaum erkennbar, ob auf einem Feld etwas liegt oder nicht. Zudem stört, dass die eigentlich niedlichen Plastikmüschelchen dauernd von den Feldern rollen.
Bei «Sultaniya» (48 Franken) ist nicht die Optik das Problem, sondern die Spielmechanik. Die Siegpunkt-Chancen sind total ungleich verteilt, da hätte die Redaktion nacharbeiten müssen. Allerdings bitte vor der Veröffentlichung.
Bei «Sultaniya» (48 Franken) ist nicht die Optik das Problem, sondern die Spielmechanik. Die Siegpunkt-Chancen sind total ungleich verteilt, da hätte die Redaktion nacharbeiten müssen. Allerdings bitte vor der Veröffentlichung.
Sonst passiert das Gleiche wie bei «Da Luigi» (35 Franken): Der Verlag hat online nachträglich eine veränderte Regel aufgeschaltet, damit das Restaurant-Spiel nicht zu sehr auf den Magen schlägt.
Sonst passiert das Gleiche wie bei «Da Luigi» (35 Franken): Der Verlag hat online nachträglich eine veränderte Regel aufgeschaltet, damit das Restaurant-Spiel nicht zu sehr auf den Magen schlägt.