Während das Topless-Sonnenbaden an den Stränden von Los Angeles nach wie vor verboten ist, darf der Sonnengruss in Yogastudios bedenkenlos «oben ohne» durchgeführt werden. Das wird er auch – und wie! Seit die Yoga-Lehrerin Danielle Dorsey vom Astroetic-Studio diese Woche das «Free the Nipple Yoga» (zu Deutsch:«Befreie die Nippel-Yoga») ins Leben gerufen hat, sind ihre Mittwochabend-Klassen der nächsten Wochen restlos ausgebucht. Die Regeln für das barbusige Yoga, das bei Kerzenlicht durchgeführt wird, sind simpel: Das Top ist optional, Hosen sind obligatorisch, und das Mindestalter beträgt 18 Jahre.
Im Namen der Gleichheit
Entstanden ist die Idee aus der «Free the Nipple»-Bewegung. Zur Erinnerung: Das war die vor zwei Jahren von Frauen, darunter auch vielen Prominenten, unterstützte Aktion, um gegen die Zensur von weiblichen Brustwarzen auf Facebook und Instagram zu protestieren. So spazierte etwa Scout LaRue (24), die Tochter von Demi Moore (53) und Bruce Willis (60), am hellichten Tag barbusig durch New York. Die Bilder gingen um die Welt und animierten Tausende von Frauen zum Posten von Bildern, auf denen ihre Brustwarzen zu sehen waren. Für Furore sorgte letztes Jahr die isländische Politikerin Björt Ólafsdóttir (32), als sie aus Solidarität mit den Aktivistinnen ebenfalls Bilder postete.
Die weibliche Brust enttabuisieren
Danielle Dorsey möchte mit ihren aussergewöhnlichen Yogaklassen die «Geschlechtergleichheit vorantreiben und eine positive Körperwahrnehmung fördern». Vor allem sei es ihr wichtig, das die nackte Brust von Frauen in den USA endlich nicht mehr als Tabuthema gehandelt werde. Die Begeisterung nach der ersten Lektion ist gross, es habe sogar ein Schweizer teilgenommen, erwähnt Dorsey. Ob er den neuen Yoga-Trend in die Schweiz bringt?