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Machtspiele, Gruppensex und Bi-Neigungen
Das sind die geheimen Fantasien unserer Leser

Wir haben unsere Leserinnen und Leser nach Vorlieben und Wünschen gefragt, die sie nur in ihrem Kopf ausleben. Daraus haben wir einige Dinge gelernt – vor allem, dass es sich lohnt, offen über Fantasien zu reden.
Publiziert: 31.07.2021 um 10:31 Uhr
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Aktualisiert: 01.08.2021 um 09:52 Uhr
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Foto: Blick
Community-Team

Jedem Tierchen sein Pläsierchen. Solange sich mündige Menschen das gegenseitige Einverständnis geben, ist im Bett erlaubt, was gefällt. Das Problem: Viele Vorlieben gelten in manchen Kreisen noch immer als Tabus, und so schämen sich auch im Jahr 2021 Menschen für ihre Fantasien. Auf Dauer kann das zur Belastung werden – sowohl für die Beziehung als auch für einen selbst.

Wir haben deshalb unsere Leserinnen und Leser nach ihren geheimen sexuellen Fantasien gefragt. Anscheinend gibt es ziemlich viel Mitteilungsbedürfnis: Über 200 Antworten gingen bei uns ein. Hier liest du die wichtigsten Erkenntnisse daraus.

Es gibt nichts, was es nicht gibt

Egal, für wie speziell du deine sexuelle Neigung hältst – es gibt da draussen garantiert jemanden, dem es genau gleich geht. Fussfetisch? Hat gefühlt jeder Zweite. Pinkelspiele? Wohl nicht jedermanns Sache, aber weiter verbreitet, als du wahrscheinlich denkst. Männer, die heimlich Frauenkleidung tragen? Gibt es in unserer Leserschaft zu Dutzenden.

Klar, der eine oder andere Wunsch klingt exotisch. Eine Leserin fantasiert von fünf Meter grossen Riesen. Jemand wünscht sich Sex unter Wasser im Taucheranzug. Manche tragen gerne Windeln, und ein anderer würde gerne mal den Körper seiner Freundin mit Nutella einschmieren. Aber selbst bei diesen Neigungen abseits des Mainstreams müssen wir sagen: Solange alle einverstanden sind, spricht doch nichts dagegen

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Sexuelle Orientierung ist nicht in Stein gemeisselt

«Eigentlich bin ich ja hetero, aber ...», heisst es in vielen Antworten zum Einstieg. Danach erzählen uns die Leserinnen und Leser von Fantasien, die … hmm … sagen wir mal «nicht ganz so hetero» sind. Manche – sowohl Männer als auch Frauen – sind glücklich verheiratet, manchmal aber eben doch neugierig, wie Sex mit dem eigenen Geschlecht so wäre.

Nochmals zum Mitschreiben: Sexualität ist ein Spektrum. Nur weil du dich grundsätzlich als heterosexuell siehst, musst du dich sicher nicht dafür schämen, wenn du dich ab und zu mal über den Regenbogen träumst. Glaub uns: Du bist damit nicht allein.

Viele Gefühle werden unterdrückt

Manche haben schon seit Jahren Wünsche, die sie nicht aussprechen. «Ich fürchte, dass man mich als krank bezeichnet», schreibt ein 23-Jähriger, der gerne von einer Domina benutzt werden würde. Eine Leserin hat ebenfalls BDSM-Fantasien, traut sich aber nicht, sich ihrem «Blüemlisex-Mann» anzuvertrauen. Oft hängt die Scham auch mit eingerosteten Geschlechterrollen zusammen. So wünscht sich etwa ein älterer Herr, von seiner Frau anal penetriert zu werden: «Ich habe aber Angst, dass sie mich dann nicht mehr als ganzer Mann sieht, also sage ich lieber nichts», schreibt er.

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Herzzerreissend finden wir auch die Geschichte von einem 53-jährigen Leser, der eigentlich seit seiner Kindheit als Frau leben möchte. «Ich habe mir auch schon Damenkleider bestellt», erzählt er. «Als ich sie trug, konnte ich endlich wieder lächeln.» Seine bisherigen Partnerinnen hatten dafür aber wenig Verständnis – dabei wünscht er sich nichts sehnlicher, als jemanden, der ihn auf seinem Weg in ein neues Leben unterstützt: «Vielleicht finde ich irgendwann den Mut.»

Darüber reden hilft

Bei manchen Leserinnen und Lesern ist die Fantasie jedoch gar nicht so geheim: Sie haben mit ihren Liebsten darüber geredet und konnten ihre Neigung danach ausleben. So berichtet die Community von einvernehmlichen Spielen mit Peniskäfigen, von abgesprochenem Fremdgehen und von regelmässigem Rollenwechsel im Bett. Offenheit tut der Beziehung gut: «Meine Partnerin hat schon so viel mit mir und für mich gemacht», schreibt etwa ein Leser. «Schatz, ich liebe dich. Danke, dass es dich gibt!»

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Trotzdem braucht es immer zwei dazu und Konsens ist natürlich das A und O. Falls dein Partner oder deine Partnerin also keine Lust hat, dir deine Fantasie erfüllen, musst du das akzeptieren. Dann gilt:

Manche Fantasien dürfen auch Fantasien bleiben

Ab und zu reicht das Kopfkino völlig. Auch wenn sich ein Szenario reizvoll anhört, heisst das nicht, dass es dir auch gefällt, wenn du es in die Tat umsetzt. «Die Fantasie ist das eine, aber ein richtiges Erlebnis nochmals etwas ganz anderes», schreibt jemand. Eine Leserin stellt sich Gruppensex spannend vor, weiss aber auch: «Falls es tatsächlich passieren würde, würde ich vielleicht Panik kriegen.» Manchmal ist es auch schön, Gedanken zu haben, die nur einem selber gehören. Oder wie es jemand aus unserer Community formuliert: «Die Fantasie kann mir niemand nehmen.»

Oben in der Galerie findest du weitere geheime Fantasien aus unserer Leserschaft. Weil der grösste Teil der Absender anonym bleiben wollte, haben wir die Namen geändert.

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