In normalem Zustand daheim würde es uns nie in den Sinn kommen, uns auf solche Typen einzulassen. Aber am Strand mit drei Mojitos intus und Reggae-Sound auf Dauerschleife sieht das anders aus. Flirts mit dieser Art von Männern gehen nur in den Ferien gut, denn dort haben sie leichtes Spiel.
1. Der Spassige
Bei dieser Kategorie handelt es sich um den Animateur. Er ist ganz einfach zu erkennen: Er trägt stets Badehose und hat Trillerpfeife und Megafon in der Hand. Anzutreffen ist er in grossen All-inclusive-Hotels. Wir stehen auf ihn, weil er seinen sexy durchtrainierten Körper am Pool in Szene setzt. Seine Muskeln ziehen uns in den Bann, und wenn er, nachdem er seine Sprüche übers Megafon in die Menge posaunte, uns eine private Führung übers ganze Resort anbietet, hat er uns im Sack. «Dort wird der Sex on the Beach serviert» und ein Augenzwinkern reichen da vollkommen aus.
Wer eigentlich dahintersteckt: Im Ausland ist er der Coole, der die Menge anheizt. Daheim wohnt er aber noch bei Mama im Keller. Und wenn er sein Megafon abgelegt hat, spricht er zwar immer noch ohrenbetäubend laut, doch dann merken wir, dass er eigentlich gar nicht so lässig ist, wie er sich gibt.
2. Der Schmalzige
Mit seinem rassigen Hüftschwung und den heissen Spanisch-Kosenamen bekommt er reihenweise Frauen rum: Den Latin-Lover findet man in Südamerika oder in der Karibik. Dort lullt er am Strand mit Gitarre, aufgeknöpftem Hemd und Goldkettchen das weibliche Geschlecht ein. Anschliessend erzählt er seiner Auserwählten beim Cocktail von seiner schweren Kindheit und wie es war, in armen Vororten aufzuwachsen.
Wer eigentlich dahintersteckt: So romantisch das Vorspiel am Strand beim Sonnenuntergang klingen mag, Dates mit ihm entpuppen sich am Ende als eine wahre Therapiesitzung. Die Frau hört zu und tätschelt das Bein des Armen, während dieser höchst dramatisch von seinen Problemen erzählt.
3. Der Lässige
Was passt besser zum Strandurlaub als eine Romanze mit einem gut aussehenden Surflehrer? Und genau diese Vorstellung macht es uns schwer, bei einem solchen Exemplar Nein zu sagen. Erkennungsmerkmale sind sein strohblondes, schulterlanges Haar und die Flipflops. Treffen kann man ihn an seinem Arbeitsplatz – am Strand. Bei einer Lektion kommt dann intensiver Körperkontakt zum Einsatz. Was uns besonders fasziniert: Der Surferboy steht mit beiden Füssen auf dem Boden und ist eins mit der Natur. Er kennt das Meer in- und auswendig und schwört darauf, uns auf dem offenen Ozean bis zum bitteren Ende zu beschützen. Wie romantisch!
Wer eigentlich dahintersteckt: Während er uns auf den unberechenbaren Wellen grosse Versprechungen macht, steckt im wahren Leben nicht viel dahinter.
4. Der Nachtschwärmer
Oft fliesst im Urlaub viel Alkohol, und die Nächte sind länger. Man hat ja schliesslich auch keine Bedenken und kann die Tage ohne Hemmungen geniessen. Dann schlägt der Barkeeper zu, den wir treffen, wenn wir zu später Stunde um die Häuser ziehen. Erkennen können Sie ihn an seinem Cocktailshaker und dem breiten Grinsen. Lässt er bei der ersten Bestellung einen plumpen Spruch fallen, den Sie so gar nicht toll finden, ändert sich das mit jeder weiteren Bestellung. Bis er schliesslich Feierabend hat und nach einem Spaziergang zu einem abgelegenen Strand fragt …
Wer eigentlich dahintersteckt: Er ist ein wahrer Experte im Abschleppen von Touristinnen. An seinem Arbeitsplatz sind diese angeheitert und damit leichte Beute.
5. Der Allwissende
Diese Art von Mann weiss, wo es langgeht! Der Tourguide zeigt Ihnen ferne Länder und öffnet damit unbekannte Türen. Echt eindrücklich! Er hilft Ihnen, den Kilimandscharo zu besteigen oder begleitet Sie während einer Safari durch den Kruger-Nationalpark. Der Rausch vom Neuen macht süchtig und den starken Mann an Ihrer Seite zum wahren Helden.
Wer eigentlich dahintersteckt: Wir vergessen, dass der Tourguide nur so viel weiss, weil er hier aufgewachsen ist. Oder alles über den Ort gelernt hat. Ansonsten weiss er nicht zwingend viel, und den Zauber des Unbekannten gäbe es im Alltag kaum mehr.
6. Der Spirituelle
Besonders in Indien, Ibiza oder Kambodscha trifft man auf den Spirituellen. In weiten Klamotten, mit Federn in den Haaren und poetischen Sprüchen als Tattoos auf den Armen zieht er durch die Strassen. Mit seiner gelassenen Art und seinen Weisheiten fasziniert er uns auf eine uns bisher noch unbekannte Art und Weise. Wenn er beim Smoothieschlürfen über seine Yogalehrer-Ausbildung plaudert, dann denken wir, dass dieser Typ uns guttun und uns herunterholen würde.
Wer eigentlich dahintersteckt: Eigentlich ist er auf der ständigen Flucht vor der Realität und sich selbst. Sein wahres Ich hat er noch nicht gefunden.
7. Der Gefühlsvolle
Auf der Bühne am Strand liefert er eine Show ab, die uns sofort in den Bann zieht. In der ersten Reihe im Publikum der Bob-Marley-Coverband stehen haufenweise Frauen. Der Sänger hat es ihnen angetan, und alle wollen diesen Mann, der pure Lust, Leichtigkeit und Freiheit versprüht. Er ist das komplette Gegenteil zu all den blassen Büro-Männern, die uns zu Hause ansprechen.
Wer eigentlich dahintersteckt: Da gibt es eine lange Schlange, alle wollen ihn. Das Warten dauert also eine Weile!