Wie Männer um die Gunst der Frau buhlen
Und ewig bockt das Weib

Frauen können wählerisch sein, wenn es um ihren Geliebten geht. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, wie Dichter, Schriftsteller oder Minnesänger die Unerreichbarkeit von Frauen beklagen.
Publiziert: 17.04.2015 um 21:05 Uhr
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Aktualisiert: 30.09.2018 um 19:16 Uhr
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Küsse und Schüsse: für die Dame des Herzens Einer Frau die Hand zu schütteln, galt früher als unfein. Man begrüsste sie mit Handkuss. Ein Duell wegen einer Frau war keine Seltenheit.
Von Nina Merli

In knapp zehn Tagen versuchen 16 charmante Männer, das Herz von Bachelorette Frieda Hodel (33) zu erobern. Während acht TV-Folgen dürfen die Zuschauer mitfiebern, wem von den mehrheitlich muskelbepackten Casanovas es gelingt, Frieda vor laufender Kamera mit seinen Verführungskünsten zu verzaubern. 15 der Männer werden sich mit einer Abfuhr abfinden müssen.

Dass Frauen wählerisch sind und bocken können, bereitet der Männerwelt seit Menschengedenken Kopfzerbechen. So klagt schon der italienische Poet Dante Alighieri (1265–1321) in «Vita Nova» («Das neue Leben») über die unerwiderte Liebe zur «glorreichen Herrin seines Herzens» – der schönen Beatrice, die ihm sogar den Gruss verweigert. In über 40 Kapiteln er­giesst sich der Dichter über diese Liebe auf den ersten Blick: Er ist ge­rade mal neun Jahre alt, als er die Angebetete zum ersten Mal sieht und sich sogleich in sie verliebt.

Im deutschen Sprachraum sind es vor allem Minnesänger wie Walther von der Vogelweide (1170–1230), die die «Unerreichbarkeit der Frouwen» besingen.

Wie weit der männliche Wille zur Eroberung geht, zeigt die wohl extremste Form der Ehrbekundung: das Duell. Der russische Schriftsteller Alexander Puschkin (1799–1837) starb nach einem Pistolenzweikampf mit einem französischen Gardeoffizier. Dieser hatte sich zu nahe an Puschkins Gattin Natalja herangewagt, die angeblich «schönste Frau Moskaus». Noch dazu war er der Ehemann von Nataljas Schwester. Auf sich gestellt, blieb der armen Witwe Puschkin nach diesem doch sehr endgültigen Liebesbeweis nur noch eine Möglichkeit: die Ehe mit Pjotr Petrowitsch Lanskoi, der ordentlich um sie gebuhlt hatte.

Einfallsreich war auch Gunter Sachs (†78): Er liess aus einem Helikop­ter Rosen über das Anwesen von Brigitte Bardot (80) regnen – zur Verlobung. Eine Geste, die die umschwärmte Bardot ihre anderen Verehrer vergessen liess. Ob die TV-Buhler ebenso einfallsreich sind?

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