Ich habe erfahren, dass ein Jugendfreund von mir unverhofft verstorben ist. Ich habe bei Kollegen nachgefragt, was passiert sei, und sie haben erzählt, dass er beim Sex die Luft angehalten habe, um sich zu erregen, und dass es dabei zu einem Unfall gekommen sei. Ich verstehe nicht, was diese Sexpraktik soll. T. (56, m)
Lieber T.
Manche Menschen führen während einer sexuellen Stimulation bewusst eine Atemnot herbei, um ihre Lust zu steigern. Das Phänomen heisst erotische Asphyxiation, also «erotisches Ersticken». Findet es bei der Selbstbefriedigung statt, spricht man von autoerotischer Asphyxiation. Wie gefährlich diese Praktik ist, zeigt das Beispiel deines Freundes. Entsprechende Unfälle kommen immer wieder vor.
Was genau im Rahmen dieser Praktik ausgelebt wird und warum, ist individuell. Grundsätzlich nützen die Personen ihr körpereigenes Überlebenssystem aus: Durch die Atemnot wird der Körper in einen massiven Stresszustand versetzt. Als Folge werden zahlreiche Botenstoffe ausgeschüttet, und es kommt zu einem «Flash», einer Art Rauschzustand. Wird die Praktik in der BDSM-Szene angewandt, geht es oft auch um Kontrollabgabe oder Erniedrigung. Manchmal wird auch bewusst ein Spiel mit dem Erreichen und Auflösen von Panik gesucht.
Entsprechende Praktiken werden von den anwendenden Personen in der Regel als kontrolliert erlebt, sehr oft ist dies jedoch eine gefährliche Illusion. Zu Erstickungsunfällen beim Sex kann es auch kommen, wenn einvernehmlich oder als Gewaltanwendung die Kehle zugehalten und dabei der Kehlkopf verletzt wird. Besonders heikel wird es, wenn während der entsprechenden Praktiken Substanzen konsumiert werden, weil dann das Gespür für Gefahren und Grenzen beeinträchtigt ist. Das Risikoverhalten steigt, und fatale Unfälle sind noch wahrscheinlicher.
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