Wenn zum ersten Mal vor einem neuen Lover die Hüllen fallen, steckt mancher Frau ein Kloss im Hals. Sie sieht: Dellen am Po, Dehnungsstreifen am Bauch und Brüste, die deutlich auf die Schwerkraft reagieren. Und er? Er sieht: eine Frau. Eine Frau, die mit ihm schlafen will. Fall freudig erledigt.
Wenn Frauen Magermodels nacheifern, vergessen sie den Preis, den sie dafür zahlen. Und der ist oft der Verlust einer lustvollen Ausstrahlung. Damit sollen sehr schlanke Frauen keinesfalls als unsexy abgestempelt werden! Aber ab einem gewissen Body-Mass-Index lässt sich nun mal nicht leugnen, dass Verzicht und Kontrolle ständige Begleiter sind. Und die passen nicht zu (Lebens-)Lust.
Vielen Männern vergeht die Lust, wenn Kurven fehlen. Sie plagt das ungute Gefühl, die Frau beim Sex zu zerbrechen. Und Kurven fühlen sich für die meisten schlicht besser an.
Höchste Zeit, dass die Frauen auf diese Stimmen hören. Vielleicht fällt es ihnen bald leichter, wenn sie immer häufiger am eigenen Leib erfahren, dass es anstrengend und unsexy ist, wenn das Bettgspänli gehemmt ist und an sich herummäkelt. Die Männer holen nämlich auf. Sie wiegen fett- und salzlos gebratene Pouletbrüstli ab, und ihr gestählter Körper verbringt so viel Zeit im Fitnesscenter, dass für eine Beziehung keine Zeit bleibt. Entsprechend fordern Frauen mit dem Dad Bod, dem leicht bebauchten Mann, Normalität. Ein Statement für ein abgerundetes Leben.
Natürlich geht es nicht darum, seine Existenz nach den sexuellen Wünschen des anderen auszurichten. Aber es ist ein tolles Gefühl, mit einem gesunden, leistungsfähigen Körper unanständige Dinge anzustellen.
Wer Laufstegmodel werden will, muss horrenden Anforderungen entsprechen. Wer attraktiv sein will, nicht. Denn am Ende des Tages wollen normale Menschen normale Partner. Und die sehen nicht aus wie am Computer entworfen. Traumfrauen und Traummänner mögen für Fantasien taugen. Im echten Alltag und für den echten Sex darfs ein bisschen mehr sein. Für mehr Mensch und mehr Spass.