Meine Freundin (21) hat nach drei Jahren Beziehung um eine Pause gebeten. Sie sagte, sie wolle ihr junges Leben geniessen und unabhängig sein. Das ist jetzt ein halbes Jahr her, wir haben uns mehrmals getroffen. Es war schön, aber sie will sich immer noch nicht festlegen, wie es weitergehen soll. Es quält mich (24), nicht zu wissen, was ich tun soll. Alle sagen, ich solle weiterschauen und die Beziehung abhaken. Aber ich will keine andere als sie. Timo
Lieber Timo
Viele Paare schalten während einer Krise eine Beziehungspause ein, weil sie denken, dass sich mit Zeit und etwas Distanz alles von allein klärt. Aber ganz so einfach ist es leider nicht. Zeit und Distanz sind wie Werkzeuge: Sie müssen genutzt werden, damit etwas Produktives entsteht. Vom Warten allein wird die nötige Beziehungsarbeit nämlich nicht gemacht.
Das Ziel einer Pause ist nicht, dass jemand einfach auf die Ersatzbank gesetzt wird und der andere den Fünfer und das Weggli bekommt. Nämlich den Kick des Abenteuers und gleichzeitig die Sicherheit, bei Bedarf jemanden zu haben. Aktuell zahlst du den Preis für etwas, von dem allein deine Freundin profitiert. Spielst du einfach nur mit, aus Angst, deine Freundin komplett zu verlieren, machst du dich Stück für Stück, Tag für Tag ein bisschen mehr kaputt.
Es ist heikel, deine Freundin mit einem Ultimatum unter Druck zu setzen. Aber du hast es verdient, dass ihr klar kommuniziert, wofür diese Pause da ist. Und da sollte mehr für dich herausspringen, als einfach nur die Rolle im Stand-by-Modus.
Es ist verständlich, dass du dir nicht vorstellen kannst, dich von deiner Freundin zu lösen. Aber das liegt auch daran, dass dich diese Pause ohne Aussicht auf Ende blockiert. Dessen musst du dir bewusst sein, wenn du noch weiter zuwarten willst.