Vor ein paar Wochen habe ich (32) einen Typen (27) kennengelernt. Zuerst war ich zögerlich, weil ich sonst nicht auf Jüngere stehe. Aber er hat sich extrem ins Zeug gelegt und sich um mich bemüht. Dann war plötzlich Funkstille. Als ich ihn zufällig traf, habe ihn gefragt, warum er nicht mehr geschrieben habe. Er meinte, der Mann müsse ja nicht immer den ersten Schritt machen, und er fand, dass meine Signale widersprüchlich seien. Ich habe nun das Gefühl, wieder mal alles falsch zu machen, aber ich habe beim Kennenlernen einfach immer riesige Angst, verletzt zu werden, und da möchte ich vorsichtig sein. Daniela
Liebe Daniela
Vorsicht ist wohl genau das, das auch diesen Mann bewegt. Du schilderst in deinem Mail ausführlich eure Kennenlernphase, und es ist nachvollziehbar, dass er sich mehr Engagement von dir wünschst. Du hast ihn nämlich zwar nie konkret zurückgewiesen, aber auch keine grossen Schritte unternommen, selbst etwas für die aufkeimende Beziehung zu tun.
Wenn dieser Mann hier geschrieben hätte, weil er nicht sicher ist, ob du auch etwas von ihm willst, hätte ich ihm wohl exakt geraten, doch auch dir mal Raum für eine Beziehungsinvestition zu lassen.
Viele Männer und Frauen sagen auch heute noch klar, dass sie sich am wohlsten fühlen, wenn der Mann beim Dating den aktiveren Part einnimmt. Es geht also nicht darum, penibel eine 50:50-Interaktion zu erzwingen. Es muss aber drin liegen, dass auch mal du ein Treffen organisierst und Interesse durch mehr signalisierst, als einfach nur durch passives Wohlwollen.
Wenn die Kennenlernphase aus einem spielerischen Miteinander besteht, kommt das schlussendlich beiden zugute: Denn genau durch das schwindet die Angst, dass man sich kopflos in einer Verliebtheit verrennt und dann die Tür vor der Nase zugeknallt bekommt.