Der Sex von mir (59) und meiner Frau (57) ist gut, aber leider viel zu selten. Ich ergänze mein Sexleben mit Sexchats mit Bekannten, darunter eine frühere Affäre von mir. Meine Frau weiss und toleriert es, sie ist aber alles andere als begeistert davon. Wie kann ich sie überzeugen, dass wir es so schön haben könnten, wenn sie sich nur mehr auf die Situation einlassen könnte? Mich törnt auch die Idee an, dass sie dasselbe machen würde oder einen Lover hätte. Aber sie will das nicht. Ich spüre, dass meine Vorstellungen zu unserem Sexleben für mich stimmen und dass ich sie brauche. Luigi
Lieber Luigi
Zu wissen, was man will, ist eine gute Basis dafür, sein Glück zu realisieren. Aber man muss in einer Beziehung kein Einzel-, sondern ein Teamplayer sein, und die Forderungen, die du stellst, sind nicht gerade ein Klacks.
Nicht nur, dass du Sexchats haben und den Kontakt zu einer früheren Affäre halten willst. Deine Frau soll zudem die Freiheiten, die du dir einfach nimmst, nicht nur tolerieren, sondern sie sollen sie auch anmachen, ja sie sogar motivieren, sich selber Abenteuer zu suchen. Abenteuer, an denen du dann gedanklich oder konkret teilhaben kannst.
Mit deinem Forderungskatalog hast du vermutlich mehr den Kontakt zu deiner Frau verloren als sie den ihren zu dir. Wie viel Zeit hast du dir in letzter Zeit genommen, zuzuhören, was ihre Wünsche sind und was sie über deine Sexchats denkt? Welches Gewicht hat es für dich, dass sie alles andere als begeistert ist? Wie bewertest du die Schritte, die sie auf dich zugemacht hat?
Hat dir dein Sexualtrieb allenfalls Scheuklappen aufgesetzt? Frage dich, was ein gemeinsames, realistisches Ziel für euer Zusammenleben wäre. Es geht nicht einfach darum, deine Frau zu überzeugen, dass dein Weg der einzig richtige ist. Es geht darum, einen gemeinsamen Weg zu gehen.