Meine Freundin (34) ist ein totaler Sexmuffel. Sie würde nie den ersten Schritt machen und weist mich auch oft zurück, weil sie zum Beispiel müde sei. Das war eigentlich schon immer so. Was mich mittlerweile am meisten nervt, ist, dass sie, wenn wir seltenerweise mal Sex haben, danach immer zugibt, dass es gut war. Ich (37) verstehe einfach nicht, warum sie immer so ein Theater machen muss, wenn es ihr dann angeblich doch auch gefällt. David
Lieber David
Wenn Bemühungen um die Beziehung ungleich verteilt sind, ist das immer eine Belastung. Es ist also verständlich, dass es dich nervt, dass du allein dafür verantwortlich zu sein scheinst, dass eure Sexualität nicht auf das Abstellgleis gerät.
Pass bitte trotzdem auf, dass du nichts ins Gehässige kippst und deine Freundin als nervigen Problemfall hinstellst. So eine Haltung würde eine Diskussion von vornherein sabotieren. Und sich danach zu sehnen, dass ein Partner vom Wesen her grundsätzlich anders wäre, ist selten zielführend, weil es schlicht unrealistisch ist.
Da ihr beide die Sexualität, die gelebt wird, geniesst und es offenbar vor allem um das Anfangen der Begegnungen geht, könnten euch fix installierte Paarzeiten entlasten. So können sich beide auf die sexuelle Begegnung einstellen, und das Seilziehen entfällt, wer den ersten Schritt macht. Ausserdem verhindert ihr, dass Sex an den Rand eurer Beziehungszeit gedrückt wird, wenn man in einem geschäftigen Alltag dann vielleicht durchaus zu müde ist.
Seid euch bewusst, dass Paarzeiten nach Terminplan nicht einfach Sex auf Kommando beinhalten. Versteht fixe Sexdates also unbedingt als Moment, in dem ihr zuerst Spannung aufbauen, euch einander sorgfältig annähern und verführen müsst.
Beobachtet, was die Paarzeiten bei euch auslösen. Vielleicht reicht diese Veränderung allein, um die Situation zu entspannen. Gefällt euch die Idee, könnt ihr auch damit experimentieren, bewusst einem von euch für eine Begegnung die führende Rolle zuzuweisen.