Ich (29) und meine Freundin (32) haben uns über das Internet kennengelernt. Meine Eltern mögen sie nicht, weil sie keine Schweizerin ist. Sie kommt aus Australien. Sie haben Angst, dass die Beziehung nicht halten wird. Sie haben sie noch nie richtig gesehen, nur über Skype. Was kann ich tun, damit sich beide Seiten mögen und respektieren? Benji
Lieber Benji
Deine Eltern sehen im Moment vermutlich vor allem die Nachteile einer Beziehung über eine derart grosse Distanz, unter anderem Ungewissheit und Verzicht. Wer es selber nie erfahren hat, kann sich zudem oft schlicht nicht vorstellen, wie eine Beziehung in der digitalen Welt wachsen kann.
Gib deinen Eltern noch etwas Zeit, sich von vorgefassten Vorstellungen zu lösen. Du musst keinen Dauerwerbespot in Bezug auf deine Freundin schalten, aber wenn deine Eltern sehen und spüren, dass dich diese Beziehung glücklich macht, können sie dich eher unterstützen.
Hör dir an, was ihre Bedenken sind. Ihre Skepsis basiert sicher nicht nur auf der Nationalität deiner Freundin und vielleicht helfen dir ihre Einwände, auch mal die rosa Brille der Verliebtheit zu hinterfragen. Manchmal tut Kritik dann besonders weh, weh man die entsprechenden Probleme selber auch sieht, sie sich aber nicht eingestehen will. Und Hand aufs Herz: Wenn du frei wählen könntest, wäre es dir wohl auch lieber, deine Freundin würde 10 Minuten weit weg von dir wohnen.
Gleichzeitig ist es wichtig, dass du dich abgrenzt. Die meisten Leute wünschen sich sehnsüchtig, dass ihr persönliches Umfeld einen neuen Partner mit offenen Armen aufnimmt, aber leider passiert das nun mal nicht immer. Sei dir bewusst, dass es dein Leben und deine Beziehung sind. Du musst mit den Konsequenzen zurecht kommen und da braucht es auch einfach zwischendurch ein souveränes, erwachsenes Auftreten.