Ich (37) bin vergeben, hatte aber bis vor ein paar Wochen eine Affäre mit einer Frau. Nun hat mir meine Affäre gesagt, dass sie schwanger sei. Sie vermutet, dass mein Nachfolger der Vater des Kindes ist. Es würde zeitlich besser passen. Ich werde ihr raten, abzutreiben, weil weder ich noch der andere Mann zu dem Kind stehen würde und ihre Lebensumstände für eine Mutterschaft sehr schlecht sind. Ich weiss nicht, was ich sonst noch machen soll. Soll ich alles meiner Freundin beichten? Cédric
Lieber Cédric
Du setzt deine Freundin dem Risiko aus, sich mit einer sexuell übertragbaren Infektion anzustecken. Denn ich gehe nicht davon aus, dass du und deine Affäre vor eurem Abenteuer einen Test auf Geschlechtskrankheiten gemacht habt. Deine Freundin verdient es, unverzüglich von diesem Risiko zu wissen, damit sie sich schützen kann. Du wirst also in den sauren Apfel beissen und ihr von deiner Affäre erzählen müssen.
Bei aller Liebe zur Transparenz kann man darüber diskutieren, ob du in diesem Moment auch die mögliche Vaterschaft erwähnen sollst. Das ist ein Pokerspiel, für das es keine Voraussage gibt.
Zeige Verantwortung, wenn es um deine Vaterschaft geht. Es ist legitim, dass du deiner Affäre reinen Wein einschenkst und sagst, dass du planst, die Härte zu haben, dich nur im Rahmen deiner gesetzlich vorgeschriebenen Pflichten um das Kind zu kümmern, solltest du der Vater sein. Sie aber durch das Androhen einer schlechten Behandlung und durch eine Abwertung ihres Lebens zu einer Abtreibung zu drängen, ist unterste Schublade.
Wer nicht verhütet, akzeptiert dadurch automatisch das Gegenüber als möglichen Elternteil eines gemeinsamen Kindes. Wenn dir die Grösse fehlt, das vorher zu realisieren, dann zeige sie wenigstens im Nachhinein. Es geht jetzt nicht mehr nur um dich.