Ich (47) habe seit meiner Jugend einen sehr grossen und eher schlaffen Hodensack. Früher habe ich mich einigermassen damit arrangieren können, aber mit dem Alter hat sich das Problem leider verstärkt. Nach einem negativen Erlebnis bei einem One-Night-Stand, als ich wegen meines Körpers ausgelacht wurde, merke ich, dass ich total gehemmt bin und mich Frauen kaum mehr annähern kann. Ich habe mich bei diversen Schönheitspraxen erkundigt, aber ohne Erfolg. Ist ein Eingriff wirklich nicht möglich? Lukas
Lieber Lukas
Der Hodensack fristet in der Diskussion um das männliche Geschlecht in der Regel ein Dasein im Schatten des Penis. Das hat zur Folge, dass kaum je zur Sprache kommt, wie unterschiedlich diese Körperzone beschaffen sein kann. Bei manchen Männern ist der Hodensack eher kurz und kompakt, bei anderen dagegen grösser und weicher. Wie dünn oder dick die Haut ist, hat auch nochmals einen massiven Einfluss auf das Gesamtbild.
Eine chirurgische Straffung des Hodensacks ist prinzipiell möglich und kann durch einen Urologen durchgeführt werden. Da ein grösserer, dünner Hodensack aus medizinischer Sicht in der Regel kein Problem darstellt und die Einschränkung «nur» kosmetischer Natur ist, sollte sie wenn möglich vermieden werden. Wenn du deinen Körper aber plötzlich als Feind erlebst, dann ist eine befreite Sexualität schwierig.
Wie bei fast allen chirurgischen Eingriffen am Geschlecht lohnt es sich, das eigene Leiden sowie die Sehnsüchte und Erwartungen, die mit einem Eingriff verbunden werden, in einer sexologischen Beratung zu thematisieren. Oft lässt sich das Verhältnis zum eigenen Körper so weit verbessern, dass ein Eingriff doch nicht mehr als einzige Rettung betrachtet wird. Oder man kann mindestens Risiken besser abschätzen und mit allfälligen Komplikationen kompetenter umgehen.
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