Meine Frau (46) möchte sich die Brüste vergrössern lassen, weil sie nicht mehr ganz so straff sind. Ich finde das überhaupt nicht nötig, und ich bin skeptisch, ob das Resultat nachher schön ausfällt. Ich sage meiner Frau oft, wie schön sie ist, aber sie wirkt zunehmend gehemmt. Wie kann ich sie davon überzeugen, dass das Risiko von Narben zu gross sei und, vor allem, dass ich sie liebe, so wie sie ist? Kann ich ihr als ihr Mann so eine Operation verbieten? Clemens
Lieber Clemens
Es ist gut und wichtig, dass du deiner Frau deine Bedenken mitteilst und deine Position in dieser Sache darlegst. Da es aber um ihren Körper geht, liegt auch die Entscheidung bei ihr.
Jede Operation beinhaltet ein Risiko, und es ist wichtig, sich vorher kritisch zu informieren. Wenn du deine Frau überzeugen willst, dass das Risiko von Narben zu gross sei, dann mögen das echte Sorgen sein. Es klingt aber leider auch danach, als wolltest du ihr Angst machen, um deinen Willen durchzusetzen. Die Idee, ihr diesen Eingriff einfach zu verbieten, lässt es aussehen, als würdest du sie und ihre Bedürfnisse nicht für voll nehmen.
Es ist wunderbar, dass du deiner Frau sagst, dass du sie liebst und ihren Körper so schätzt, wie er ist. Machst du diese Aussagen aber im Rahmen einer brachialen «Ist doch alles gar nicht nötig»-Kampagne, schaden sie mehr als dass sie nützen. Denn dann holst du deine Frau nicht in ihrem Unwohlsein ab, sondern willst dieses einfach wegwischen.
Nimm dir Zeit, dir die Beweggründe deiner Frau genau anzuhören. Besser, du begleitest deine Frau in dieser Sache als Verbündeter statt als Gegner. Klärt, ob deine Frau realistische Vorstellungen von diesem Eingriff hat. Informiert euch zusammen über Operateure. Holt Empfehlungen ein und lasst euch Methoden und Risiken erklären. So kannst du diffuse Ängste konkret ausräumen.