Mein Freund (22) und ich (19) führen eine Fernbeziehung, weshalb wir uns nur am Wochenende sehen. Beim letzten Treffen hat er mir gesagt, unser Sex sei «zu normal» für ihn, weshalb wir eine Sexpause einlegen sollten. Ich habe eingewilligt, aber befürchte, dass es an mir liegt. Wir lieben uns wegen unseres Charakters und nicht wegen des Sex. Aber ich habe trotzdem Angst, dass das der erste Schritt zum Beziehungsende ist. Danja
Liebe Danja
Zwischen dir und deinem Freund scheinen im Moment noch ganz viele ungeklärte Fragen zu stehen. Das sorgt für Unsicherheit, und aus Unsicherheit wächst schnell Angst. Deshalb ist es wichtig, dass ihr Annahmen bald durch gesichertes Wissen ersetzt und offen über die Situation sprecht.
Lade deinen Freund ein, nochmals ausführlicher davon zu erzählen, was ihn beschäftigt. Einerseits, was er damit meint, dass der Sex aus seiner Sicht «zu normal» sei. Andererseits, warum er denkt, dass eine Sexpause die Veränderung bringt, die er sich wünscht.
Du schreibst, dass du Angst hast, dass du der Grund für die in Schieflage geratene Situation seist. Solche Befürchtungen sind normal, wenn man in der Defensive ist. Sie sind aber ganz nüchtern betrachtet falsch. Du und dein Freund tragen stets gemeinsam die Verantwortung für eure Beziehung und eure Sexualität. Wird die Verantwortung für etwas auf einer Person allein abgeladen, sei es als Vorwurf oder Selbstvorwurf, dann ist damit nie die ganze Geschichte erzählt.
Ihr beide bestimmt, welche Rolle Sexualität in eurer Beziehung spielen soll. Du musst also nicht damit einverstanden sein, wenn dein Freund einfach beschliesst, dass Sex jetzt plötzlich nicht mehr zur Beziehung gehört. Ihr seid dann als Paar gefordert zu schauen, was ein gemeinsames Ziel sein kann bei diesem Thema und wie ihr es als Team erreicht.
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Caroline Fux weiss Rat und gibt Tipps zu Unsicherheiten und Sorgen im Bereich von Lust und Liebe. Schreiben Sie Ihr Problem per E-Mail an caroline@blick.ch oder per Post: Caroline Fux, Ringier AG, Dufourstrasse 23, 8008 Zürich.