Ich liebe meine Freundin sehr, auch der Sex ist sehr gut. Dennoch habe ich eine Kollegin, die ich seit Jahren kenne und mit der ich vor der jetzigen Beziehung regelmässig Sex hatte. Das möchte ich auch jetzt tun, habe aber wegen meiner Freundin ein schlechtes Gewissen. Aus meiner Sicht darf es durchaus sein, dass ich mit meinem Herzen bei meiner Freundin bin, sexuell aber bei meiner Kollegin. Was hältst du aus Sicht einer Frau davon? Fabian
Lieber Fabian
So leid es mir tut, aber jetzt suchst du an der falschen Stelle Unterstützung für dein Anliegen. Dein Problem ist nicht, dass dir eine Meinung einer Frau fehlt. Dein Problem ist, dass du die Meinung der Frau, die wirklich zählt, nicht magst.
Es wäre nicht fair, dich zu unbeschwertem Fremdgehen zu ermutigen, wenn offensichtlich ist, dass das deiner Freundin wehtun würde. Oder wieso solltest du sonst schon vom blossen Gedanken an eine Öffnung der Beziehung ein schlechtes Gewissen bekommen? Da hilft auch deine grosszügige Versicherung nicht, beim Fremdgehen mit deinem Herzen bei deiner Freundin zu sein.
Dass eine stabile, glückliche Beziehung zwingend monogam ablaufen muss, ist ein Mythos. Aber eine offene, respektvolle Beziehung braucht das Einverständnis von beiden. Sprich mit deiner Freundin über das Thema sexuelle Exklusivität – aber ohne dabei schon mit einem Bein im Bett deiner Kollegin zu sein. Denn selbst wenn deine Freundin allenfalls für eine Öffnung zu haben wäre, ist es fraglich, ob es für sie stimmt, wenn du deine Lust regelmässig mit einem fixen Sexgspänli von früher auslebst. Denn auch in dieser Frage gilt: Gemeinsames gehört gemeinsam getragen und geregelt.
Sex ist nun mal etwas, über das nicht ein Partner allein und eigenmächtig entscheiden soll. Kümmere dich also um die Sicht der Frau, die wirklich zählt. Und das ist deine Freundin.