Meine Frau (28) und ich (29) sind glücklich verheiratet. Allerdings habe ich ein schlechtes Gewissen, weil ich gerne Frauenkleider trage, sie das aber nicht gerne sieht. Ich ziehe die Kleider deshalb nur noch heimlich an, zum Beispiel im Rotlichtmilieu. Kann das nicht problematisch werden, wenn wir eine Familie gründen wollen? Es wäre prekär, wenn die Situation in einer teuren Scheidung enden würde. Alex
Lieber Alex
Heimlichkeiten können immer zur Belastung werden, egal ob man nur zu zweit durchs Leben geht oder eine Familie hat. Dein Doppelleben quält dich, und das wird sich kaum ändern.
Es ist nachvollziehbar, dass deine Frau mit deinem Crossdressing Mühe hat. Nicht alltägliche sexuelle Vorlieben zu akzeptieren, ist schwierig. Auch dann, wenn sie an sich nicht problematisch sind. Deine Taktik, deine Vorliebe heimlich und eigenmächtig im Milieu auszuleben, ist leider denkbar ungünstig. So wird die Situation nur noch brisanter.
Sucht möglichst bald eine gemeinsame Lösung. Unabhängig davon, ob ihr Kinder haben wollt oder nicht. Ein positiver Punkt ist, dass deine Frau von deiner Vorliebe weiss. Damit ist schon mal eine grosse Hürde genommen. Jetzt müsst ihr Punkt für Punkt diskutieren, wie ihr die Sache mit einer Beteiligung deiner Frau und ihrem Mitwissen handhaben wollt. Dabei ist eure Kreativität gefragt.
Eine Lösung könnte sein, dass dir deine Frau Spielraum für deine Vorliebe lässt, aber nicht damit konfrontiert werden will. Vielleicht kannst du Abende oder Wochenenden in Frauenkleidern verbringen. Ob sie dabei das Milieu als Umfeld akzeptiert, ist offen. So eine Klärung mag anstrengend sein, aber sie ist die einzige Möglichkeit, die Heimlichtuerei zu beenden. Nur dann wirst du kein schlechtes Gewissen mehr haben.