Ich bin 26 und noch immer unfreiwillig Jungfrau. Vor Jahren hatte ich einmal die Gelegenheit, an einer Party einer Frau näherzukommen. Beziehungsweise sie hat sich mir angenähert und ich war nicht mutig genug, um auf sie zu reagieren. Heute versauere ich in meinem Alltag: Mein Leben besteht fast nur aus Arbeiten und zu Hause sitzen. Als Resultat fühle ich mich schon am Morgen gereizt, und am Abend masturbiere ich dann, weil mir der Sex fehlt. Stefan
Lieber Stefan
Auch wenn du sicher bist, dass nur eine Freundin deinem Unglück ein Ende setzen kann, solltest du zuerst deinen Alltag umkrempeln, damit er dich nicht mehr so frustriert. Denn auch wenn es brutal klingt: Es ist nicht die Aufgabe einer Freundin, dein Leben ins Lot zu bringen. Das musst du selber hinkriegen.
Aktuell klafft in deinem Leben ein Loch, in dem all deine Hoffnung und Energie versickern. Die Lücken in deinem Leben musst du aber erst selber füllen, bevor du die nächsten Schritte bei der Partnersuche machen kannst. Denn wenn diese Lücke und dieser Sog zu gross sind, merkt das auch eine potenzielle Partnerin.
Frage dich, welche Aktivitäten dir Spass machen würden und welche deiner Stärken du ausbauen könntest. Denn sich selber bei einer Sache zu erleben, die man gut kann, macht glücklich und stärkt das Selbstvertrauen. Suche dir ein Hobby, das diese Kriterien erfüllt und dich auch zwingt, rauszugehen und unter Leuten zu sein. Das könnte ein Kochkurs sein oder die Mitgliedschaft in einem Buchklub. Auch Sport in einer Gruppe bietet sich an.
Wenn du offen dafür bist, kann es sich lohnen, dass du mit einem Profi das Erlebnis von damals an der Party durchgehst, da es dich offenbar auch nach Jahren noch beschäftigt und blockiert. In einer Beratung kannst du verschiedene Übungen lernen, wie du deine Scheu abbauen kannst.
Gegen regelmässiges Masturbieren spricht nichts. Aber nimm die Selbstliebe durchaus wörtlich und achte darauf, dass sie auch Genuss ist.