Fux über Sex
«Habe ich zu viel Kontakt zu meiner Ex?»

Publiziert: 26.07.2019 um 23:06 Uhr
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Aktualisiert: 18.12.2020 um 22:25 Uhr
Caroline Fux, Psychologin.
Foto: Geri Born
Caroline Fux
Caroline FuxBlick-Sexologin

Ich (41) bin seit sechs Jahren von meiner Ex-Frau getrennt. Unser Verhältnis ist okay. Wir haben einen Sohn und wohnen im gleichen Quartier. Ich sehe meinen Sohn regelmässig gemäss unserer Vereinbarung und zwischendurch spontan. Seit der Trennung hatte ich schon zwei einjährige Beziehungen, die beide auseinandergegangen sind, weil ich angeblich zu viel Kontakt zu meiner Ex und meinem Sohn habe und nicht wegziehen wollte. Meine Freunde sagen, das sei Blödsinn. Aber mich würde eine neutrale Meinung wundernehmen. Für mich ist absolut klar, dass ich nicht mehr mit ihr zusammen sein möchte. Luis

Lieber Luis

Wenn man zwei Mal aus dem gleichen Grund verlassen wird, dann überlegt man sich natürlich schon, ob das gewählte Lebenskonzept stimmt. Entsprechend ist es logisch, dass du dir diesbezüglich eine Entlastung wünschst. Aber eigentlich kommt es wohl weniger darauf an, wie deine Aussenwelt dein Lebensmodell einschätzt, sondern wie du es bewertest.

Wenn du in deinem Mail deine Lebenssituation beschreibst, dann scheint ein Mensch zu sprechen, der aus einer schwierigen Situation das Beste macht. Der sich um sein Kind kümmert, seiner Ex-Partnerin mit Respekt begegnet und dabei sein eigenes Glück nicht aus den Augen verliert. All das ist eine grosse Leistung, und du kannst stolz darauf sein. Eine neue Beziehung wird Flexibilität von dir verlangen. Ganz ohne Veränderungen wird es vermutlich nicht gehen. Aber das ändert nichts daran, dass du jemanden brauchst, der dein Lebensmodell mit dir mitträgt, statt es anzugreifen.

Das Leben im Patchwork ist kein Spaziergang, selbst wenn sich alle wohlgesinnt sind. Kommt jemand Neues hinzu, wird die Abstimmungsarbeit nochmals grösser. Nicht selten misslingt sie auch. Bleib geduldig und bau weiter darauf auf, dass du dein Leben so gestaltest, wie du es für richtig hältst.

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Weiss, was die Menschen bewegt: Caroline Fux.
Aissa Tripodi

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