Vor einigen Jahren hat mich meine Frau (43) auf eine Vasektomie angesprochen. Ich (47) habe damals nicht darauf reagiert, warum, weiss ich jetzt nicht mehr. Heute kann ich mir den Eingriff eher vorstellen, aber ich habe Bedenken. Wo bekomme ich Informationen dazu? Kann dabei auch etwas schiefgehen? Roger
Lieber Roger
Medizinische Themen zu googeln, kann heikel sein und kann einen überfordern. Eine Recherche im Internet ist trotzdem ein guter Start, um dich grundsätzlich zu informieren. Prüfe dabei deine Quellen mit gesundem Menschenverstand: Offizielle Institutionen wie Spitäler bieten in der Regel zuverlässige Informationen.
Notiere dir bei der Durchsicht der Artikel deine Fragen und Ängste. Such dir dann jemanden, der dich behandelt. Vielleicht ist dir eines der medizinischen Zentren bei der Recherche positiv aufgefallen, oder du kannst dir beim Hausarzt eine Empfehlung holen. Besprich dann mit deinem behandelnden Arzt den Eingriff und thematisiere allfällige Sorgen.
Bei einer Vasektomie sind Komplikationen eher selten, besonders, was anhaltende Probleme angeht. Aber kein Eingriff in den Körper ist komplett risikofrei. Die wohl gravierendste Komplikation ist das sogenannte Post-Vasektomie-Schmerzsyndrom. Es handelt sich dabei um ein chronisches Schmerzsyndrom, über dessen genaue Entstehung man nicht viel weiss. Entsprechend schwierig ist die Behandlung.
Die Angaben, wie häufig dieses Syndrom vorkommt, gehen massiv auseinander. Hier können Beiträge aus dem Internet verständlicherweise Angst machen. Es gibt keine Patentlösung, wie du mit diesem Restrisiko umgehen willst. Aber vermutlich stellst du dich täglich grösseren Risiken, ohne es zu merken.
Lass dir unbedingt genügend Zeit in deinem Entscheidungsprozess. Es ist wichtig, dass du diesen Eingriff mit einem guten Gefühl und mit Überzeugung machen lassen kannst.