Mein Mann (29) hat manchmal in der Nacht einen Samenerguss – er kann sich dann aber nicht an einen Sextraum erinnern. Meist passiert es bald nach dem Einschlafen. Manchmal sogar, obwohl wir erst am Vortag noch Sex hatten. Wieso passiert das? Alexandra
Liebe Alexandra
Ein unwillkürlicher Samenerguss, der also ohne (sexuelles) Bewusstsein geschieht, wird Pollution genannt. Das mehr oder weniger lästige Phänomen wird vor allem mit der Pubertät in Verbindung gebracht. In dieser Zeit ist es zwar tatsächlich am häufigsten, aber die meisten Männer erleben das auch als Erwachsene immer wieder.
Bei manchen Betroffenen findet man erhöhte Testosteronwerte. Wieder andere kennen das Phänomen vor allem dann, wenn sie eine sexuelle Durststrecke erleben. Sie empfinden die Pollution dann als eine Art sexuelles Ventil. Manche haben dazu einen Sextraum, andere nicht, wie dein Mann. Oder sie können sich nicht erinnern. Grund zur Sorge gibt es nicht.
Kann es sein, dass du Angst hast, dein Mann bekomme zu wenig Sex? Du darfst die Pollution nicht mit sexueller Unbefriedigtheit gleichsetzen. Auch wenn es schwer ist, sich damit abzufinden: Der Körper ist oft einfach unberechenbar.
Sprich mit deinem Mann über das Phänomen. Wie steht er dazu? Stört es ihn? Schämt er sich vielleicht? Nutzt die Situation, um euer Sexleben ein bisschen zu durchleuchten: Was gefällt euch? Was würdet ihr gern ändern? Aber denk daran: Dazu gehört auch, dass du akzeptieren kannst, wenn dein Mann dir sagt, dass es für ihn stimmt und er nichts ändern möchte. Du darfst die Pollution nicht als aussagekräftiger betrachten als seine konkrete Meinung.