Ich (28) war das letzte Mal vor neun Jahren beim Frauenarzt. Der Grund ist, dass ich sehr empfindlich bin in der Intimzone. Als mich der Arzt damals untersuchte, hatte ich einen Orgasmus! Ich bin vor Scham fast gestorben. Das Gleiche passierte mir, als ich vor einer OP einen Katheter bekam. Was soll ich tun, um dies zu vermeiden? Jenny
Liebe Jenny
Ein Orgasmus ist nicht nur etwas Intimes, er ist auch mit einem Kontrollverlust verknüpft. Diesen Kontrollverlust in Gegenwart einer fremden Person und einer unpassenden Situation zu erleben, ist unangenehm.
Es gibt keinen Trick, wie du einen Orgasmus verhindern kannst. Und das sollst du auch nicht. Wenn du anfängst, dich zu verkrampfen, kannst du dir eine Blockade einhandeln, die dich später vielleicht behindert.
Dein Arzt hat eine andere Perspektive auf so ein Ereignis als du. Er hat als Profi schon einiges gesehen: Geburten, Operationen, Hautkrankheiten, Objekte, die im Intimbereich verloren gegangen sind. Was er bestimmt auch schon erlebt hat, ist, dass eine Frau während eines Untersuchs einen Orgasmus bekommen hat. Was für dich also einer der peinlichsten Momente deines Lebens war, war für ihn schlicht eine Facette seiner Arbeit und bestimmt nicht das Krasseste, was er erlebt hat.
Melde dich zur Kontrolle an. Sie ist wichtig. Geh zu einem neuen Arzt, wenn dir ein Neustart wichtig ist. Erklär ihm, weshalb du dich so lange nicht hast untersuchen lassen. Solltest du während des Untersuchs dann tatsächlich einen Orgasmus haben, ist alles geklärt.
Bitte denk dran: Dein Körper funktioniert, und er kann dir tolle Erlebnisse bescheren. Wenn ein Nachteil davon ist, dass du einmal im Jahr oder sonst bei einem herausragenden Ereignis einen ungewollten Orgasmus hast, dann ist das vielleicht nicht lässig, aber sicher nichts, wofür du dich schämen musst.