Das Ölgemälde, das selbst Courbet-Experten nicht bekannt war und bisher in keinen Werkkatalogen auftauchte, zeigt eine kleine Steinbrücke über ein Bächlein, eingerahmt von zwei Hügeln. Es war den Behörden am Freitag übergeben worden und soll laut Communiqué im Musée jurassien d'art et d'histoire in Delsberg ausgestellt werden.
Bevor der Kanton das Legat von Hugo Berthold Saemann, der 2015 in Zürich verstorben war und dessen Familie ursprünglich aus Delsberg stammt, akzeptiert hatte, war das Gemälde auf seine Herkunft sowie seine Echtheit hin untersucht worden, wie die Behörden weiter schrieben.
Der renommierte deutsche Courbet-Experte Klaus Herding bestätigte in einer Expertise die Echtheit des Werkes. So seien etwa die «erdigen Farbtöne» des Gemäldes charakteristisch für das Werk des französischen Künstlers. Auch drei rote Punkte auf dem Bild - eine Art stilistische Signatur Courbets - seien vorhanden.
Etwas komplizierter verlief offenbar die Provenienzforschung: Auch wenn die Herkunft von «Paysage du Jura» nicht vollständig mit Dokumenten belegbar sei, gebe es zum jetzigen Zeitpunkt der Forschung keinen «juristischen oder ethischen Grund», die Schenkung abzulehnen.
Gustave Courbet gilt als Hauptvertreter der realistischen Malerei in Frankreich. Er kam 1819 in Ornans zur Welt und starb 1877 in La Tour-de-Peilz im Kanton Waadt.