Der allerletzte Luzerner «Tatort» will nach all der Kritik wohl allen nochmals eine Harke zeigen. An Aktualität sind die Themen jedenfalls nicht zu überbieten: Fake-News-Portale, Misstrauen gegenüber der Staatsgewalt, Terroranschläge. Und zum Schluss gibts sogar – bäm!– eine Autoexplosion.
Flückiger findet sich widerwillig in der Luzerner High Society wieder – mitgeschleppt an ein exklusives Dinner auf einem Schiff auf dem Vierwaldstättersee. Plötzlich ist die Gesellschaft im Dinnersaal eingeschlossen, samt einer Rauchbombe. Als es Flückiger und Kohorten gelingt, sich zu befreien, ist der Kapitän tot und ein streitbarer Nationalrat verschwunden.
Flückiger verzweifelt an seiner Machtlosigkeit
Am Seeufer wartet die nächste Komplikation in der Gestalt eines selbsternannten, arroganten Newsjournalisten auf Flückiger. Auf seinem Internetportal «Veritas News» verbreitet er teilweise Wahres, Verschwörungstheorien und manchmal schlicht haarsträubend Falsches. Unter anderem scheint er etwas über den Anschlag auf dem Boot zu wissen. Preisgeben tut er nichts.
Auch reale Polizisten verzweifeln an Ähnlichem: Die Gesetzgebung hinkt der Realität von Internetverbrechen und Datenschutz ziemlich hinterher. Diese Machtlosigkeit, gepaart mit dem grinsenden Gesicht des Journalisten, treibt wiederum Flückiger zu Verzweiflungstaten.
Man könnte nun natürlich ein paar Haare in der Suppe suchen – insgesamt stellt sich aber angesichts des einigermassen spannenden Drehbuchs die Frage: Warum erst zum Schluss so, Luzerner «Tatort»? Kleiner Trost: Immerhin geht er mit einem Knall.
Tatort: «Der Elefant im Raum», SRF 20.05
Wertung: Vier von fünf.