So mancher gerät bei einer Rede vor Publikum ins Schwitzen. Das ist allerdings nichts Schlimmes, denn Rhetorik will gelernt sein. Mit der richtigen Vorbereitung und einfachen Tricks kann man im Handumdrehen Augen und Ohren der Besucher gewinnen.
1. Kennen Sie Ihr Publikum
Bevor Sie überhaupt starten, sollten Sie sich über Ihre Zuhörer informieren: Wer sitzt eigentlich im Raum? Seien Sie sich bewusst darüber, dass die Leute extra für Ihren Vortrag gekommen sind und diesen aufmerksam anhören werden. Das Publikum schenkt Ihnen seine Zeit, und dieses wertvolle Geschenk sollten Sie sinnvoll nutzen.
Sie kennen bestimmt die langweiligen Reden, bei denen sich am Ende jeder fragt, was der Redner eigentlich sagen wollte. Damit Sie nicht zu dieser Gruppe gehören, sollten Sie sich zuvor genau überlegen, welche Botschaft Sie den Leuten mitgeben möchten. Wenn Sie sich vorab Gedanken darüber machen, wer Ihnen zuhört, dann wissen Sie auch, was Sie diesen Personen mitgeben wollen.
2. Verursachen Sie keine Informationsexplosion
Haben Sie Ihre Botschaft und Argumente definiert, sollten Sie sich über eines im Klaren sein: Die Aufnahmefähigkeit des menschlichen Gehirns ist begrenzt. Wer Fachmann auf seinem Gebiet ist, der hat auch viel zu erzählen. Unendlich viele Gedanken sollte man aber nicht in den Vortrag einbringen. Halten Sie sich an einen roten Faden, bleiben Sie strukturiert und nehmen Sie die Zeitvorgaben ernst – weniger ist mehr!
3. Eigene Anekdoten fesseln das Publikum
Nicht umsonst gab es in der Schule früher Bonuspunkte, wenn man die Klassenmitglieder in den Vortrag miteinbezogen hat. Als Redner sollte eines Ihrer Ziele sein, eine Verbindung mit dem Publikum aufzubauen. Das kann schon mit kleinen Tricks wie gezieltem Blickkontakt funktionieren. Noch besser ist allerdings, wenn der Hörer sich in Ihre Situation hineinversetzen kann. Das bedeutet, er versteht Ihren Gedankengang und findet Ihre Worte nachvollziehbar.
Am besten eignen sich dafür Anekdoten aus dem eigenen Leben. Mit Geschichten, die Sie selbst erlebt haben, wirken Sie nicht nur unterhaltsam und glaubwürdig, sondern auch überzeugend. Bleiben Sie aber am Ball und vergessen Sie die Moral Ihrer Anekdote nicht – Sie müssen nicht jedes Detail erzählen. Schon ein kleiner Einblick ins eigene Leben kann Wunder bewirken.
4. Aller Anfang ist schwer, aber er muss überzeugen
Nun wissen Sie, wie Sie Ihre Rede aufbauen können. Einer der schwierigsten und zugleich wichtigsten Punkte ist jedoch der Einstieg. Sie müssen Ihre Zuschauer mit Ihrer sofortigen Präsenz überzeugen. Ob die Leute Ihnen zuhören werden, entscheiden Sie nach nur wenigen Sätzen. Wenn also gleich nach der ersten Minute jemand einnickt oder das Smartphone zückt, haben Sie etwas falsch gemacht.
Vergessen Sie dafür langweilige Floskeln und merken Sie sich: Ein guter Einstieg verlangt Mut. Besonders aufregend wäre beispielsweise ein Start mit einem Witz, der zugleich zum Thema oder zu Ihrer Erscheinung passt. Aber nicht immer bietet es sich an, mit einem Witz zu starten. Ergreifen Sie trotzdem Ihre Chance und starten Sie beispielsweise mit einer interessanten These, einer ungewöhnlichen Frage, einem eindrücklichen Bild oder einem passenden Zitat.
5. Haben Sie eine anschauliche Powerpoint-Präsentation – und wissen Sie damit umzugehen
Während einer Rede ist es heutzutage üblich, dass man von einer Folien-Präsentation begleitet wird. Man beachte das Wort «begleitet», denn Sie sollten trotz digitaler Unterstützung stets im Mittelpunkt stehen. Verzichten Sie deswegen auf zu viel Firlefanz auf dem Monitor. Man sollte nur erklärende Stichworte auf die Folie schreiben und dezente Farben benutzen. Diese Punkte könnten für Ablenkung sorgen, und keiner würde Ihnen mehr zuhören. Besser ist es also, wenn man statt endlosen Texten einfache Bilder, Videos oder Grafiken aufzeigt, die den Vortrag zusätzlich unterstützen. So geben Sie dem Publikum eine Verständnishilfe.
6. Das Ende muss im Kopf bleiben
Genauso wichtig wie der Anfang ist auch das Ende. Der Abschluss Ihrer Rede ist massgebend dafür, wie Ihre Zuhörer Sie in Erinnerung behalten. Verzichten Sie auf typische Sätze wie «Damit komme ich zum Schluss» oder «Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit». Häufig werden erfolgreiche Reden mit einem Appell, Versprechen oder gar einer Frage beendet. Sie können auch die Kernaussage nochmals auf den Punkt bringen. Wichtig ist nur: Halten Sie sich kurz und vermasseln Sie Ihren Auftritt nicht durch ein schwaches Ende.