BLICK: Warum ist das Leben plötzlich so anstrengend geworden?
Attila Albert: Probleme an allen Fronten – und viele haben nie gelernt, ihre Wünsche und Forderungen klar auszudrücken und für sich einzustehen. Besonders verletzbar ist jeder, der sich leicht moralisch erpressen lässt («Gerade jetzt lässt du mich hängen!», «Ich hätte nie gedacht, dass du so egoistisch bist») und sich dadurch für andere überlastet.
Wie wehre mich, wenn mich mein Partner zu wenig unterstützt?
Planen Sie das Leben im Homeoffice, zum Beispiel tägliches Kochen, Kinderbetreuung neben der Arbeit, als würden Sie neu zusammenziehen. Am besten: Aufgabenliste und Wochenplan schreiben, sichtbar aufhängen. Nehmen Sie Rücksicht, wenn jemand etwas gar nicht will (z. B. ein Geschäft betreten). Fordern Sie dann aber mehr Einsatz woanders.
Darf ich meinem Partner sagen, dass er mich nervt?
Ja, aber als liebevolles Geständnis, zum Beispiel «Ich brauche ein bisschen Zeit für mich». Nicht als persönlichen Vorwurf wie «Du bist furchtbar anstrengend». Praktischer Ausweg: Nutzen Sie das Schlafzimmer tagsüber abwechselnd für 1-2 Stunden allein, um in Ruhe arbeiten zu können, sich auszuruhen, Musik zu hören oder zu lesen.
Wie bleibe ich mit Freunden im Kontakt?
Vereinbaren Sie feste Telefonzeiten, damit die Freundschaft inmitten all dem Stress nicht ganz vergessen wird. Pragmatische Idee: Gespräche beim gemeinsamen Essen oder einem Drink, aber in getrennten Wohnungen. Stellen Sie beide Ihren Laptop oder Ihr iPad auf den Tisch und lassen Sie den Videochat laufen.
Was tun, wenn mich mein Arbeitgeber unter Druck setzt?
Zeigen Sie Verständnis für betriebliche Sorgen, denken Sie aber auch an sich. Oft lässt sich ein Kompromiss aushandeln. Beispiel: Ihre Firma geht auf Kurzarbeit, aber Sie sollen voll weiterarbeiten. Verhandeln Sie dann über flexiblere Arbeitszeiten oder, falls Sie pendeln, an wie vielen Tagen Sie noch an den Arbeitsort kommen.
Muss ich allen helfen, die mich darum bitten?
Unterstützen Sie andere – aber freiwillig und entsprechend Ihren Ressourcen. Beispiel: Ein älterer Nachbar bittet Sie um Hilfe beim Einkauf, schreibt aber zwölf 1,5-Liter-Flaschen Mineralwasser (18 Kilo Gewicht) auf. Sie dürfen sagen: «Das ist mir zu viel. Fünf Flaschen, mehr geht für mich nicht.» Sie müssen nicht alle Probleme lösen.
Was tun, wenn andere Verschwörungstheorien verbreiten?
Sie müssen nicht hinnehmen, dass Ihnen jemand im Internet seine Coronavirus-Theorien aufdrängt. Streiten Sie nicht online darüber, das würde nie enden. Besser: Ein Telefonat oder Skype-Gespräch vereinbaren, persönlich über Sorgen und Ängste austauschen. Wenn es nicht aufhört: Als Facebook-Freund entfernen, auf WhatsApp blockieren.
Soll ich finanziell helfen, wenn ich von Geldsorgen höre?
Wenn Sie können, tun Sie das. Denken Sie aber daran, dass diese Krise noch Wochen oder Monate anhalten kann. Auch Sie müssen zahlungsfähig bleiben. Oft helfen Sie anderen bereits, indem Sie etwas von Lebensmittelvorräten abgeben, eigene Fähigkeiten, zum Beispiel Kleidung reparieren, Haare scheiden anbieten. Selbstständigen können Sie vorab Leistungen abkaufen und später per Gutschein einlösen.
Wie werde ich die Erschöpfung wieder los?
Sie ist ein Zeichen, dass Sie sich bereits überlasten. Sorgen Sie wieder mehr für sich, so gut es geht: Genügend Schlaf und Ruhe, gesunde Ernährung (wenig Pasta und Süsses, mehr Salat und gesundes Eiweiss wie Geflügel und Fisch). Sport in der Wohnung regt die Durchblutung an und hebt Ihre Laune.
Wird das jetzt ewig so weitergehen?
Mit dem Coronavirus nicht. Aber Krisen-Manager werde Sie im Leben immer wieder sein: bei Sonderprojekten im Job, bei pflegebedürftigen Eltern, nach einer Trennung. Was Sie jetzt lernen, können Sie später immer wieder einsetzen.
Mehr im Buch: «Ich mach da nicht mehr mit» (192 S., 21.90 Franken) von Attila Albert, erschienen bei Gräfe und Unzer
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Das Coronavirus beschäftigt aktuell die ganze Welt und täglich gibt es neue Entwicklungen. Alle aktuellen Informationen rund ums Thema gibt es im Coronavirus-Ticker.
Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Gerade in der Grippesaison kann man selber nur schwer einschätzen, ob man am Coronavirus erkrankt ist oder ob man einfach eine gewöhnliche Grippe hat. Die Unterschiede sind fein, aber es gibt sie. Blick klärt auf.
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch
Empfehlungen des Bundesamtes für Gesundheit, wie Sie sich selbst schützen können:
Hygienemassnahmen
- Hände regelmässig mit Wasser und Seife waschen und/oder Desinfektionsmittel nutzen.
- Nicht in Hände niesen oder husten, sondern Taschentuch oder Armbeuge nutzen. Taschentücher anschliessend sofort korrekt in geschlossenem Abfalleimer entsorgen.
- Bei Fieber und Husten zwingend zu Hause bleiben.
Kontakt minimieren
- Zu Hause blieben und Kontakte mit Personen möglichst minimieren. Nur in Ausnahmesituationen aus dem Haus gehen: Lebensmittel einkaufen / Arzt- oder Apothekenbesuch / Homeoffice ist für Ihre Arbeit nicht möglich / Sie müssen anderen Menschen helfen. Kontakt mit Personen vermeiden, die Atembeschwerden oder Husten haben.
- Wichtig: Keine Begrüssungsküsschen, keine Umarmungen, kein Händeschütteln.
- 2 Meter Abstand zu Mitmenschen halten, beispielsweise beim Anstehen oder bei Sitzungen.
- Öffentliche Verkehrsmittel meiden und Lieferdienste nutzen.
-
Bei Symptomen (Atembeschwerden, Husten oder Fieber) nicht in die Öffentlichkeit gehen und umgehend – unbedingt zuerst telefonisch – eine Ärztin, einen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung kontaktieren.
Informiert bleiben
- An die Regeln und Ansagen der Behörden halten. Infoline Coronavirus: 058 463 00 00, Info-Seite des BAG: bag-coronavirus.ch