Raymond Tea vertritt die Schweiz an der Berufs-EM
Schon als Kindergärtler war er ein Unternehmer

Sekundarschule, Lehre, ETH-Studium: Das klingt nach einem ambitionierten Ausbildungsweg. IT-Applikationsentwickler Raymond Tea verfolgt diesen konsequent. Der Berufs-EM-Teilnehmer hat aber noch weit mehr Interessen.
Publiziert: 06.08.2023 um 00:13 Uhr
Foto: Maurice Haas
Dies ist ein bezahlter Artikel, präsentiert von SwissSkills

Das Pult von Raymond Tea ist fast leer: ein Laptop und ein grosser Bildschirm. Davor eine Tastatur. Und daneben das gelbe Reclam-Büchlein «Also sprach Zarathustra» des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche. Als Buchzeichen dient ein Streifen mit schwarz-weissen Bildern aus einem Passfoto-Automaten. Und in einer Ecke steht ein Chupa-Chups-Lutscher-Rad mit ursprünglich 200 Schleckstängeln. Ein paar Dutzend fehlen. Die mit Apfel- und mit Erdbeermilch-Geschmack.

Tea arbeitet hier für die Softwarefirma Flumerics, die IT-Applikationen für die Geschäftswelt entwickelt. Die Unternehmensgründer kennen ihn von der Helsana her, dort hat er als Lernender in ihrer Abteilung gearbeitet. Ein eigenes Büro hat das Start-up nicht, es ist eingemietet in einen Co-Working-Space, der sich in einer älteren Gewerbeliegenschaft am Sihlquai in Zürich befindet.

Ein Unternehmer ohne Unternehmen

Gestartet ist Tea hier mit dem Titel eines Berufsschweizermeisters: An den SwissSkills im vergangenen September hat er gemeinsam mit Ralf Boltshauser in der Kategorie Entrepreneurship Gold gewonnen. In der Kategorie Entrepreneur (Unternehmertum) wird er im kommenden September wiederum mit Boltshauser an der Berufs-EM EuroSkills im polnischen Danzig mit der Schweizer Nationalmannschaft antreten. Die Aufgabe dort: innerhalb von drei Tagen ein Unternehmen im Bereich der nachhaltigen Entwicklung gründen. Selbstverständlich nur theoretisch.

Raymond Tea fährt im September mit der Schweizer Nationalmannschaft zur Berufs-EM im polnischen Danzig.
Foto: Maurice Haas

Ein kleiner Unternehmer war Raymond Tea bereits im Kindergarten und in der Primarschule. Seine Mutter hat ihm von Reisen aus ihrer Heimat in Kambodscha immer Spielzeuge mitgebracht, die es in der Schweiz nicht gab und die er dann verkaufen konnte. «Ich habe sie mit zur Schule genommen, auf einer Wiese ausgelegt und dafür ein paar Franken verlangt.» Aussergewöhnlich war das für ihn nicht. «Bei Feiern und Festen in der kambodschanischen Gemeinschaft hier in der Schweiz ist es üblich, dass es Stände gibt, an denen Sachen aus der Heimat verkauft werden.»

In der Sekundarschule verlagerte sich sein Geschäft, der Handel über das Internet kam auf. «Ich suchte fancy Gadgets, die ich über Amazon bestellte und dann im Kollegenkreis verkaufen konnte.» Also trendige Produkte wie Fidget Spinners, das ist ein kleines, handliches Spielzeug. Oder PopSockets, kleine Handy-Halterungen. Sein Talent, ausgefallene Sachen aufzutreiben, sprach sich herum. «Kollegen bestellten bei mir Gadgets, die sie im Internet gesehen hatten, aber selbst nicht beschaffen konnten.» Er machte das – gegen eine Provision von zwei bis zehn Franken. Und: Unter den Gegenständen war nichts Illegales.

Als Croupier unterwegs

Daneben interessierte sich Tea fürs Gamen: So hat er rund 2000 Stunden mit Dota2 verbacht, einem Online-Actionspiel für mehrere Teilnehmer. Aber auch Kartenspiele wie Pokémon, vor allem aber Yu-Gi-Oh! packten ihn. «Dabei ging es mir weniger ums Sammeln und Tauschen, sondern ums Spielen.» Kein Wunder, führte ihn dieses Interesse auch zum Pokern. An der Zürich Game-Show vor fünf Jahren lernte er Claudia Chinello kennen, die Gründerin der Zürcher PokerAcademy. Sie bildete ihn zum Croupier aus und setzt ihn noch heute bei Events ein – immer ohne Geldeinsätze. In der Hosentasche von Tea steckt immer ein Kartenset, um das Mischen zu üben.

Immer wieder ist Raymond Tea in seiner Freizeit als Croupier im Einsatz – aber nur bei Pokerspielen ohne Geldeinsätze.
Foto: Maurice Haas

Auf die Idee, IT-Applikationsentwickler zu werden, hat ihn ein Onkel gebracht, der ihm ursprünglich auch die Kartenspiele nahegebracht hat. «Er selber ist Informatiker und sagte mir, dass man in diesem Job vor allem eines tun müsse: Rätsel lösen. Das hat mich fasziniert.»

Im Schnellzugstempo durch die Passerelle

Raymond Tea will beruflich weiterkommen. Neben seinem 100-Prozent-Job hat er dieses Jahr im Eigenstudium die Passerelle in nur drei Monaten geschafft – mit diesem Schulabschluss kann er ein Studium an der renommierten ETH beginnen. Die meisten Passerelle-Absolventinnen und -Absolventen müssen dafür ein Schuljahr und 10'000 Franken Schulgebühren einsetzen. Im Sommer 2024 wird er mit dem Mathematikstudium beginnen – zuvor muss er noch den Zivildienst hinter sich bringen. Warum Mathematik? Und nicht Informatik? «Bei der Informatik kann ich das Potenzial abschätzen. Die Mathematik ist die Grundlage für die Informatik – und für vieles mehr.»

Bliebt eine Frage zum Schluss: Warum liest er Nietzsches «Zarathustra»? «Das Lesen hat mich gepackt, ich lese heute viel mehr als früher. Klassiker interessieren mich speziell.»

UBS – Partner von SwissSkills

17 junge Berufsleute repräsentieren die Schweiz und unser Berufsbildungssystem an den EuroSkills 2023 in Danzig.

UBS engagiert sich umfassend im Rahmen aller SwissSkills-Plattformen, die das Ziel haben, die Exzellenz der Berufsausübung in der Schweiz zu stärken. Hierzu gehört auch die Förderung unserer Berufsnationalmannschaft. Ihre Mitglieder erhalten in der Vorbereitung auf internationale Meisterschaften Unterstützung, damit sie die Wettbewerbsfähigkeit des Schweizer Ausbildungssystems im internationalen Umfeld demonstrieren können.

Ringier ist offizieller Medienpartner von SwissSkills.

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Dieser Beitrag wurde vom Ringier Brand Studio im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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