Beim Schweizer Paraplegiker-Zentrum ist Gesundheit für alle im Fokus
Wie halten Mitarbeitende diese Schicksale aus?

So idyllisch die Lage am Sempachersee ist, so herausfordernd kann die Arbeit in der Schweizer Paraplegiker-Gruppe in Nottwil sein. Damit die rund 2000 Mitarbeitenden gesund bleiben, werden Massnahmen im Rahmen des Labels «Friendly Work Space» konsequent angewendet.
Publiziert: 01.12.2022 um 00:14 Uhr
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Aktualisiert: 01.12.2022 um 08:15 Uhr
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Seit der Gründung des Paraplegiker-Zentrums gilt: «Menschen mit einem schweren Schicksalsschlag kann man nur mit gesunden Mitarbeitenden begleiten.»
Foto: Schweizer Paraplegiker-Stiftung
Dies ist ein bezahlter Inhalt, präsentiert von Gesundheitsförderung Schweiz

«Ohne Mitarbeitende, die gerne arbeiten kommen, ist alles andere auch nichts wert», zieht Nadine Grau am Ende des Gesprächs Bilanz. Die Assistentin betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bei der Schweizer Paraplegiker-Gruppe erklärt, was das Label «Friendly Work Space» von Gesundheitsförderung Schweiz bedeutet. Der Betrieb ist seit 2011 zertifiziert und hat in den letzten elf Jahren drei Re-Assessments durchlaufen. «Gesunde und motivierte Mitarbeitende sind unsere wertvollste Ressource. Sie sind das Fundament eines erfolgreichen Unternehmens», fasst die ausgebildete Sozialpädagogin die wichtigsten Punkte des Labels zusammen.

Zusammen mit ihrer Vorgesetzten Manuela Schär und dem HR-Team kümmert sich Nadine Grau um das Wohlbefinden und die Gesundheit der gut 2000 Mitarbeitenden. Dafür steht dem Personal eine grosse Palette an Massnahmen zur Verfügung, welche die physische und psychische Gesundheit stärken. Etwa regelmässige Gesundheitschecks, Seminare zum Umgang mit Stress und Belastungen, umfangreiche Sportangebote, Coachings oder Teambuilding.

Schon bei der Gründung des Schweizer Paraplegiker-Zentrums war klar: «Menschen mit einem schweren Schicksalsschlag kann man nur mit gesunden Mitarbeitenden begleiten», erzählt Nadine Grau. Man müsse den Mitarbeitenden genauso Sorge tragen wie den Patientinnen und Patienten.

Gleichstellung ist Teil des Friendly Work Space

Einen Grossteil seiner Arbeit investiert das BGM-Team in das Case Management bei Langzeitabsenzen. «Damit gelingt es uns, viele Mitarbeitende nach einer langen Erkrankung wieder in den Arbeitsprozess einzugliedern. Im Idealfall an ihrem angestammten Arbeitsplatz, manchmal gibt es aber auch Lösungen innerhalb der Gruppe. Dabei bewegen wir uns immer in einem Spannungsfeld zwischen Wirtschaftlichkeit und sozialer Verantwortung.»

Grundsätzlich wolle die Schweizer Paraplegiker-Gruppe mit den Präventionsmassnahmen alle Mitarbeitenden in jeder Berufsgruppe erreichen, sagt Grau. «Doch der Frauenanteil von 72 Prozent verpflichtet.» Denn die Strukturen und Arbeitsbedingungen sind ein wichtiger Teil des Labels «Friendly Work Space», und da gehören Gleichstellungsfragen dazu.

«Wir schauen auf gute Entwicklungsmöglichkeiten unserer weiblichen Fachkräfte. Es gibt viele Frauen in Führungspositionen. Viele davon in Teilzeitpensen oder in Co-Leitungen.» Daneben gibt es eine betriebseigene Kinderkrippe, die speziell auf Schichtarbeit Rücksicht nimmt. Aktuell werden dort rund 100 Kinder betreut.

Das ist Friendly Work Space

Das Label «Friendly Work Space» setzt den Schweizer Qualitätsstandard für systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), das vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt wird. Das Label stellt die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz aus, die von Kantonen und Versicherern getragen wird und einen gesetzlichen Auftrag hat.


«Systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement lohnt sich für eine Firma aufgrund der präventiven Wirkung und Massnahmen zu einer raschen Wiedereingliederung von Mitarbeitenden auch finanziell. BGM und speziell das Label ‹Friendly Work Space› wirkt zudem attraktiv auf Stellensuchende, was ein Vorteil für Unternehmen in der Rekrutierung ist. Mit Apprentice bietet Gesundheitsförderung Schweiz ein Angebot für Berufsbildende zur Förderung der psychischen Gesundheit von Lernenden», so Thomas Brändli, Projektleiter Kommunikation BGM.

Das Label «Friendly Work Space» setzt den Schweizer Qualitätsstandard für systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), das vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt wird. Das Label stellt die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz aus, die von Kantonen und Versicherern getragen wird und einen gesetzlichen Auftrag hat.


«Systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement lohnt sich für eine Firma aufgrund der präventiven Wirkung und Massnahmen zu einer raschen Wiedereingliederung von Mitarbeitenden auch finanziell. BGM und speziell das Label ‹Friendly Work Space› wirkt zudem attraktiv auf Stellensuchende, was ein Vorteil für Unternehmen in der Rekrutierung ist. Mit Apprentice bietet Gesundheitsförderung Schweiz ein Angebot für Berufsbildende zur Förderung der psychischen Gesundheit von Lernenden», so Thomas Brändli, Projektleiter Kommunikation BGM.

Körperliche und mentale Belastungen

In der Schweizer Paraplegiker-Gruppe am Ufer des Sempachersees gibt es neben Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegenden einen hohen Anteil an Mitarbeitenden in den Bereichen Hotellerie, Hausdienst und Küche. Entsprechend divers sind die Anforderungen und somit auch die Belastungen. «Aufgrund der zahlreichen Berufsgruppen werden sehr unterschiedliche Themen an uns herangetragen», erklärt Grau.

Einerseits sei die Arbeit mit Patientinnen und Patienten, die einen schweren Schicksalsschlag erlebt hätten, emotional herausfordernd, sagt die BGM-Fachfrau. Auf der anderen Seite sei die Pflege von Menschen mit eingeschränkter Mobilität körperlich anstrengend. «Das geht in den Rücken, und das merken wir zum Teil an entsprechenden Erkrankungen. Wir setzen da stark auf systematische Ausbildungen in Kinästhetik-Schulungen und investieren in Hilfsmittel für die Mitarbeitenden.»

Gesundheit fürs Gesundheitspersonal

Im Bürobereich können die Arbeitsverdichtung oder die Geschwindigkeit von Arbeitsabläufen, die durch die neuen Technologien enorm gestiegen ist, Stress auslösen. Bei Hotellerie, Hauswirtschaft und Logistik seien es wiederum körperliche Belastungen, so Grau. Das betriebliche Gesundheitsmanagement ist also gefordert.

Dabei spielt es keine Rolle, dass viele Mitarbeitende aufgrund ihrer beruflichen Herkunft eigentlich Gesundheitsexpertinnen und
-experten sind. «Im Gesundheitswesen müssen wir besonders darauf achten, dass Gesundheit nicht nur in Bezug auf die Patientinnen und Patienten ein Thema ist, sondern ebenso im Hinblick auf das Wohlergehen der Mitarbeitenden.»

Auf der anderen Seite hätten sie als Unternehmen der Gesundheitsbranche einen grossen Vorteil: «Die Fachkompetenz und die Infrastruktur sind im Haus verfügbar.» Sporthallen, Fitnesscenter und Hallenbad stehen nicht nur Patientinnen und Patienten zur Verfügung, sondern auch den Mitarbeitenden. Fachpersonal wie Ergotherapeuten, Psychologinnen, Ernährungsberater und Mediziner werden für BGM-Angebote hinzugezogen. «So organisieren wir jährlich einen sehr umfangreichen Gesundheitscheck für die Mitarbeitenden», nennt Grau ein Beispiel.

«Eine wichtige Aufgabe sehen wir darin, unsere Führungskräfte zum Thema gesunde Führung zu schulen. BGM funktioniert nur, wenn alle Führungskräfte entsprechend mitziehen, denn mit zwei Teilzeitpensen können wir nicht alleine die Verantwortung für die Gesundheit von 2000 Mitarbeitenden tragen», betont Nadine Grau.

Vorgesetzte sollen möglichst früh Warnsignale und Belastungen erkennen und die nötigen Schritte einleiten. Bei der Schweizer Paraplegiker-Gruppe setze man auch auf 1:1-Coaching, das werde gut genutzt.

BGM im Unternehmen verankern

Für eine gute Verankerung sei zentral, das betriebliche Gesundheitsmanagement langfristig und nachhaltig in die Unternehmensstrategie einzubinden. «So orientieren wir uns in der BGM-Planung an den Unternehmenszielen wie auch an den Abteilungs- und Gruppenzielen.»

Wichtig sei auch, dass die Massnahmen der Prävention nicht im Giesskannenprinzip erfolgen, sondern zielgruppengerecht und auch abgestimmt auf die Bedürfnisse der Belegschaft geplant und umgesetzt werden. «Oft kommen Mitarbeitende selber mit guten Ideen auf uns zu», erzählt Nadine Grau.

Als grosser Ausbildungsbetrieb des Kantons Luzern seien sie auch im Ausbildungsbereich in der Pflicht. Die mehr als 200 Mitarbeitenden in Ausbildung profitieren dabei neben den klassischen BGM-Angeboten auch von Mentaltraining als Vorbereitung für die Abschlussprüfung oder von einem speziellen Input zum Thema «Umgang mit psychischen Belastungen», der speziell auf die Situation der Lernenden zugeschnitten sei.

«Wollen ‹Beste Arbeitgeberin› bleiben»

Dabei zeigt sich, dass das Label «Friendly Work Space» schon jetzt eine gute Wirkung erzielt: Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden sei sehr hoch. Zusätzlich werden natürlich die Erfolge des BGM gemessen. «Faktoren wie Engagement, Betriebsklima, Zufriedenheit und Wohlbefinden nehmen einen sehr wichtigen Stellenwert bei der Erfolgsmessung ein. Das lässt sich qualitativ auswerten», erklärt Nadine Grau.

«Wir ruhen uns als ‹Beste Arbeitgeberin› nicht aus, wir wollen es auch bleiben. Dafür arbeitet das BGM-Team eng mit der Personalentwicklung und dem Employer Branding zusammen. Wir engagieren uns laufend dafür, unseren Mitarbeitenden gute Arbeitsbedingungen und Entwicklungsmöglichkeiten zu bieten.»

Nadine Grau (links) und Manuela Schär sind als Verantwortliche zuständig für das betriebliche Gesundheitsmanagement am Schweizer Paraplegiker-Zentrum.
Foto: ZVG
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Dieser Beitrag wurde im Auftrag eines Kunden erstellt. Die Inhalte sind journalistisch aufbereitet und entsprechen den Qualitätsanforderungen von Ringier.

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