Die Temperaturen werden angenehmer, die Strassen dürften jetzt weitgehend schneefrei bleiben: Hunderttausende Schweizer machen deshalb in diesen Tagen ihr Velo startklar. Schliesslich ist Fahrradfahren laut der Erhebung «Sport Schweiz 2014» nach Wandern die zweitbeliebteste Sportart im Land.
Dass sich die Bevölkerung hierzulande gerne pedalend fortbewegt, zeigt auch die aktuelle Statistik der Schweizer Fahrradbranche. Rund 326 000 neue Velos wurden im vergangenen Jahr vom Fachhandel sowie von Grossverteilern und Fachmärkten verkauft. Gegenüber 2013 entspricht dies einem Plus von 2,4 Prozent.
Wenig erstaunlich für eine Nation, die selbst im Flachland eine hügelige Topografie aufweist: Im Alltag – zum Beispiel für den Arbeitsweg oder fürs Einkaufen – satteln Frauen und Männer mehr und mehr auf das bequeme Elektrovelo um. Mit einem Plus von 16,7 Prozent legten die Gefährte mit Stromantrieb somit erneut einen Absatzrekord hin. Rund 57'600 E-Bikes fanden ihren stolzen Besitzer – zehnmal mehr als 2007. Dafür rollten weniger Citybikes aus den Läden auf die Strasse.
Diese Verlagerung macht auf den ersten Blick ökologisch wenig Sinn. Doch durch die mit Strom betriebenen Velos haben sich auch die Mobilitätsgewohnheiten verändert. Laut der Schweizerischen Fachstelle für Zweiradfragen nutzen E-Bike-Käuferinnen und -Käufer ihr Gefährt «öfters und legen längere Distanzen zurück». Denn man kommt mit den motorisierten Drahteseln gut voran, schwitzt dabei nicht und hat erst noch etwas für die Gesundheit getan – und für die Umwelt, wie eine 2013 im Auftrag des Bundesamts für Energie durchgeführte Studie zeigt.
Die Befragung der teilnehmenden Elektrovelofahrer ergab, dass diese von ihren durchschnittlich 2600 im Jahr gefahrenen Kilometern nahezu 1000 Kilometer auf zwei Rädern statt wie früher mit dem Auto zurückgelegt hatten. Hochgerechnet wurde somit 2013 durch die E-Bike-Nutzung in der Schweiz so viel Primärenergie eingespart, wie es braucht, um 19'000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang zu heizen. Zudem verpufften 42'000 Tonnen weniger Treibhausgas CO2 in die Luft.
Sind die Tage des guten alten Drahtesels also gezählt? Keineswegs. Wer wirklich sportlich unterwegs sein will, setzt beim Radeln nach wie vor ausschliesslich auf Muskelkraft. Jene Velos, die eigentlich als Outdoor-Fitnessgeräte dienen, führen die Verkaufsrangliste denn auch mit grossem Abstand an. Absolute Spitzenreiter sind dabei die Mountainbikes.
Mitunter gibt es inzwischen aber auch viele Velofans, die gleich zwei flotte Flitzer besitzen: ein Elektrovelo als Transportmittel und ein Sportbike fürs Training in der Freizeit.
Was es bei der Wartung und bei Reparaturen von Velos zu beachten gilt, weiss Christoph Schulz. Er ist Velomechaniker bei Jumbo Markt, der in allen Filialen Fahrradwerkstätten unterhält.
Christoph Schulz, kann man moderne Velos noch selber flicken?
Christoph Schulz: Sogar besser als früher. Einzelne Komponenten lassen sich einfacher ausbauen und ersetzen. Das gilt auch für E-Bikes.
Ich kann also alles selber machen?
Grundsätzlich ja. Dämpfer und Federgabeln, die hundertprozentig funktionieren müssen, sollten jedoch nur vom Fachmann oder Markenhersteller gewartet werden. Bei E-Bikes ist von Reparaturen der technischen Komponenten abzuraten, da bei falscher Handhabung die Garantieansprüche verfallen.
Was ist mit den Elektromotoren?
Die haben eine gute Qualität und in der Regel eine Garantie von zwei bis fünf Jahren, bei uns sind es drei Jahre. Funktioniert der Antrieb nicht mehr, handelt es sich in den meisten Fällen um ein Sensorproblem. Dann braucht man nur den Magneten zu justieren oder eine Steckverbindung wieder richtig einzuklicken. In 99 Prozent der Fälle läuft das E-Bike danach wieder.
Wie repariere ich einen Platten?
Geübte bauen das Rad aus, flicken den Schlauch oder tauschen ihn aus. Bei E-Bikes ist das schwieriger. Deshalb ist hier für Notfälle ein Pannenspray empfehlenswert. Mit ihm wird der Schlauch ruckzuck aufgepumpt und zugleich abgedichtet. Das ist auch auf Velotouren praktisch. Bei der nächsten Gelegenheit sollte der Schlauch gewechselt werden.
Sollte man ein Velo oder E-Bike auch regelmässig warten?
Unbedingt. Es empfiehlt sich, Bremsen und Schaltung öfters zu testen. Auch die Schrauben sollten regelmässig überprüft werden, damit sie sich nicht lösen. Und vor jeder Velotour ist es ratsam, das Velo kurz unter die Lupe zu nehmen.
Was gehört sonst zu den Wartungs-Musts?
Sehr wichtig ist auch der Luftdruck der Pneus. Er sollte zwischen drei und vier Bar liegen. So greifen die Pneus gut und rollen leicht. Aus Sicherheitsgründen ist regelmässig die Beleuchtung zu überprüfen, gerade im Herbst und Winter.
Wie oft soll man die Kette schmieren?
Allerspätestens dann, wenn man beim Fahren leichte Quietschgeräusche hört oder sich die Kette sehr trocken anfühlt. Und grundsätzlich nach jeder Veloreinigung. Schon ganz wenig Spezialöl reicht, die Kette soll nicht darin schwimmen. Die Schaltung funktioniert danach wieder besser, und der Verschleiss der Kette ist viel geringer. Es lohnt sich auch, auf Gabelfederungen ab und an etwas Silikon oder Teflon aufzusprühen. Dann setzt sich kein Schmutz an, und die Federung bleibt schön geschmeidig.
Was sind Ihre Tipps für die Reinigung?
Niemals mit dem Hochdruckreiniger. Mit dem spritzt man den ganzen Dreck in die Lager hinein, ihr Verschleiss wird dadurch viel grösser. Ein leichter Strahl aus dem Wasserschlauch genügt, um den Dreck einzuweichen. Danach ein säurefreies Putzmittel auftragen oder -sprayen, mit einem Mikrofasertuch Rahmen und Felgen abreiben und mit etwas Wasser nachspülen. Zum Schluss Kette ölen und auf die Gabelfederung sowie die Seilzüge von Schaltung und Bremse etwas Silikon oder Teflon geben. So entsteht kein Rost, und die Kabel können gut in der Hülle gleiten. Mehr braucht es nicht.
Was es bei der Wartung und bei Reparaturen von Velos zu beachten gilt, weiss Christoph Schulz. Er ist Velomechaniker bei Jumbo Markt, der in allen Filialen Fahrradwerkstätten unterhält.
Christoph Schulz, kann man moderne Velos noch selber flicken?
Christoph Schulz: Sogar besser als früher. Einzelne Komponenten lassen sich einfacher ausbauen und ersetzen. Das gilt auch für E-Bikes.
Ich kann also alles selber machen?
Grundsätzlich ja. Dämpfer und Federgabeln, die hundertprozentig funktionieren müssen, sollten jedoch nur vom Fachmann oder Markenhersteller gewartet werden. Bei E-Bikes ist von Reparaturen der technischen Komponenten abzuraten, da bei falscher Handhabung die Garantieansprüche verfallen.
Was ist mit den Elektromotoren?
Die haben eine gute Qualität und in der Regel eine Garantie von zwei bis fünf Jahren, bei uns sind es drei Jahre. Funktioniert der Antrieb nicht mehr, handelt es sich in den meisten Fällen um ein Sensorproblem. Dann braucht man nur den Magneten zu justieren oder eine Steckverbindung wieder richtig einzuklicken. In 99 Prozent der Fälle läuft das E-Bike danach wieder.
Wie repariere ich einen Platten?
Geübte bauen das Rad aus, flicken den Schlauch oder tauschen ihn aus. Bei E-Bikes ist das schwieriger. Deshalb ist hier für Notfälle ein Pannenspray empfehlenswert. Mit ihm wird der Schlauch ruckzuck aufgepumpt und zugleich abgedichtet. Das ist auch auf Velotouren praktisch. Bei der nächsten Gelegenheit sollte der Schlauch gewechselt werden.
Sollte man ein Velo oder E-Bike auch regelmässig warten?
Unbedingt. Es empfiehlt sich, Bremsen und Schaltung öfters zu testen. Auch die Schrauben sollten regelmässig überprüft werden, damit sie sich nicht lösen. Und vor jeder Velotour ist es ratsam, das Velo kurz unter die Lupe zu nehmen.
Was gehört sonst zu den Wartungs-Musts?
Sehr wichtig ist auch der Luftdruck der Pneus. Er sollte zwischen drei und vier Bar liegen. So greifen die Pneus gut und rollen leicht. Aus Sicherheitsgründen ist regelmässig die Beleuchtung zu überprüfen, gerade im Herbst und Winter.
Wie oft soll man die Kette schmieren?
Allerspätestens dann, wenn man beim Fahren leichte Quietschgeräusche hört oder sich die Kette sehr trocken anfühlt. Und grundsätzlich nach jeder Veloreinigung. Schon ganz wenig Spezialöl reicht, die Kette soll nicht darin schwimmen. Die Schaltung funktioniert danach wieder besser, und der Verschleiss der Kette ist viel geringer. Es lohnt sich auch, auf Gabelfederungen ab und an etwas Silikon oder Teflon aufzusprühen. Dann setzt sich kein Schmutz an, und die Federung bleibt schön geschmeidig.
Was sind Ihre Tipps für die Reinigung?
Niemals mit dem Hochdruckreiniger. Mit dem spritzt man den ganzen Dreck in die Lager hinein, ihr Verschleiss wird dadurch viel grösser. Ein leichter Strahl aus dem Wasserschlauch genügt, um den Dreck einzuweichen. Danach ein säurefreies Putzmittel auftragen oder -sprayen, mit einem Mikrofasertuch Rahmen und Felgen abreiben und mit etwas Wasser nachspülen. Zum Schluss Kette ölen und auf die Gabelfederung sowie die Seilzüge von Schaltung und Bremse etwas Silikon oder Teflon geben. So entsteht kein Rost, und die Kabel können gut in der Hülle gleiten. Mehr braucht es nicht.