Das französische Brettspiel «Colt Express» (Asmodee, 39.90 Fr.) hat sich heute Morgen gegen «Machi Koro» und «The Game» bei der Wahl zum «Spiel des Jahres 2015» durchgesetzt.
Der wichtigste Spielepreis der Welt zeichnet damit erstmals einen Titel aus, bei dem geschossen und geprügelt wird. Das gabs in der 36-jährigen Geschichte der Auszeichnung noch nie.
«Colt Express» spielt sich wie eine Western-Parodie. Jeder verkörpert einen Banditen, der bei einem Zugüberfall möglichst viel Beute machen will. Der Clou: Man muss die Bewegung seiner Figur festlegen, ohne genau zu wissen, was die anderen Spieler planen. «Die Mischung aus Planung und Chaos hat Charme und viel Witz», so der Schweizer Jurypräsident Tom Felber.
Top ist auch das Spielmaterial. «Colt Express» kommt mit einem dreidimensionalen Kartonzug samt Dekorationsmaterial. Das sorgt zusammen mit der Comic-Grafik für perfekte Western-Atmosphäre.
Zwei weitere Preise hat die Jury vergeben. Das «Kennerspiel des Jahres» ist «Broom Service» (Ravensburger, 49.90 Fr.) Es braucht Strategie und Planung, damit man als Hexe oder Druide Zaubergetränke an den richtigen Ort liefert. Besonders spannend: Bei jedem Zug kann man mit mehr oder weniger Risiko agieren.
Das «Kinderspiel des Jahres» heisst «Spinderella» (Zoch, 36.90 Fr.), ein packendes Laufspiel mit Ameisen. Übrigens: Wer weitere Inspirationen sucht, findet auf www.spiel-des-jahres.de eine Empfehlungsliste mit Brettspielen.
«Colt Express» von Christophe Raimbault und Jordi Valbuena (Asmodee)
ab 10 Jahren, 2 bis 6 Spieler
Spieldauer 40 Minuten, 39.90 Fr.
Darum gehts: Eine Gruppe von Banditen raubt einen Zug aus. Wer am meisten Beute macht, gewinnt. Jeder steuert seinen Gangster mit Kartenbefehlen. Diese Anweisungen werden zuerst offen oder verdeckt abgelegt. Erst dann werden sie Schritt für Schritt ausgeführt, so kann es zu manch witziger Überraschung kommen. Da schnappt man sich eine Beute und verliert sie im nächsten Zug wieder und landet erst noch im falschen Wagen.
Das macht Spass: Der Kartonzug und die Ausstattung sind liebevoll gemacht und versetzen einen atmosphärisch sofort in den Wilden Westen. Spannend ist jeweils auch, ob die geplanten Züge mehr oder weniger so aufgehen, wie man sich das gedacht hat. Oder ob wieder mal ein witziges Chaos entsteht. Aus dem Bauch heraus spielen, ist genauso erfolgversprechend wie taktische Überlegungen.
Das nervt: In kleiner Besetzung zu zweit oder zu dritt ist «Cold Express» deutlich schwächer als im grösseren Kreis. Strategen werden zudem hassen, dass die ganze Planung immer wieder im Chaos versinkt.
«Colt Express» von Christophe Raimbault und Jordi Valbuena (Asmodee)
ab 10 Jahren, 2 bis 6 Spieler
Spieldauer 40 Minuten, 39.90 Fr.
Darum gehts: Eine Gruppe von Banditen raubt einen Zug aus. Wer am meisten Beute macht, gewinnt. Jeder steuert seinen Gangster mit Kartenbefehlen. Diese Anweisungen werden zuerst offen oder verdeckt abgelegt. Erst dann werden sie Schritt für Schritt ausgeführt, so kann es zu manch witziger Überraschung kommen. Da schnappt man sich eine Beute und verliert sie im nächsten Zug wieder und landet erst noch im falschen Wagen.
Das macht Spass: Der Kartonzug und die Ausstattung sind liebevoll gemacht und versetzen einen atmosphärisch sofort in den Wilden Westen. Spannend ist jeweils auch, ob die geplanten Züge mehr oder weniger so aufgehen, wie man sich das gedacht hat. Oder ob wieder mal ein witziges Chaos entsteht. Aus dem Bauch heraus spielen, ist genauso erfolgversprechend wie taktische Überlegungen.
Das nervt: In kleiner Besetzung zu zweit oder zu dritt ist «Cold Express» deutlich schwächer als im grösseren Kreis. Strategen werden zudem hassen, dass die ganze Planung immer wieder im Chaos versinkt.