Viel Haut zeigten beide: Gymnasiastin Stephany und KV-Angestellte Ramona. Und die jungen Frauen haben eine weitere Gemeinsamkeit: glitzernde Steinchen, die vom Dekolleté funkeln und die Blicke anziehen.
Damit liegen die beiden im Trend. Sowohl die Oberflächen-Piercings (Ramona) wie auch Dermal Anchors (Stephany) werden bei Schweizerinnen immer beliebter.
«Ich habe diese Art Piercings vor einem Jahr das erste Mal gesehen und wusste sofort, so was muss ich haben», erzählt Stephany. Aber: «Es hat saumässig wehgetan.»
Kein Wunder: Die Brillanten werden unter der Haut von einem T-förmigen «Anker» festgehalten. Um den zu platzieren, muss der Piercer ein Loch in die Haut stampfen, wie Fusavom St. Galler Piercing Studio Jamming Piercing erklärt. Das dauert zwar nur wenige Sekunden, ist aber schmerzhaft.
Ramonas Oberflächen-Piercing hat hingegen kaum wehgetan. Bei ihr sind die Schmucksteine unter der Haut mit einem Metallteil verbunden.
Zufrieden sind beide. «Mein Piercing gefällt mir super gut», sagt Stephany. Der Körperschmuck war ihr die Schmerzen und die 300 Franken wert. Ramona kam etwas billiger weg: Als Stammkundin kostete sie die Dekolleté-Verschönerung 160 Franken.
Anchor Piercing – ein Trend ohne Risiken? Nein, findet Oberarzt Dr. med. Severin Läuchli, Dermatologe am Universitätsspital Zürich. «Ich würde diese Art von Piercing nicht empfehlen», sagt er. Dadurch, dass der Anker unter die Haut geschoben werde, entstünde eine Stelle, die konstant offen sei – und wo sich Dreck und Bakterien ansammeln könnten.
«Es besteht das Risiko, dass sich unter der Haut eine Eitertasche bildet oder dass Wunden entstehen, die schwer verheilen. » Narben könnten die Folge sein. Trotz funkelnder Steinchen ist also auch beim neuesten Trend Vorsicht geboten.