Jedes Tier schläft anders. Während Koalas bis zu 20 Stunden pro Tag die Augen schliessen, begibt sich eine Giraffe nur für zwei bis drei Stunden in Schlafposition, um anschliessend nochmals zwei Stunden stehend zu dösen. Besonders Meeressäuger haben eine ganz spezielle Art der Ruhephase, erklärt Dr. Daniel Schaub (44), Leiter Erwachsenenbildung im Zoo Zürich, im Interview mit BLICK. «Ihnen sieht man auf den ersten Blick oft gar nicht an, dass sie schlafen.» So fallen Delfine laut Schaub in eine Art Halbhirnschlaf, was bedeutet, dass die eine Gehirnhälfte sich zur Ruhe begibt und schläft, während die andere wach ist. «Wenn man Delfine fragen würde, wie erholsam diese Art von Schlaf ist, würden sie vielleicht sagen: ‹Ich weiss gar nicht, dass ich geschlafen habe.›» Auch bei Vogelarten wie Mauerseglern käme diese Art des Ruhens vor. «Sie befinden sich monatelang im Flug.»
Aber auch bei Menschen gibt es das Phänomen der falschen Wahrnehmung des Schlafs. Das bedeutet, dass der Mensch nach Messkriterien geschlafen hat, subjektiv aber nicht. Priv.-Doz. Dr. med. Marc Spielmanns (55), Chefarzt Pulmonale Rehabilitation der Zürcher RehaZentren, erklärt BLICK: «Ein Phänomen, welches oft bei Ein- und Durchschlafstörungen beobachtet wird und im Schlaflabor nachgewiesen werden kann.»
Das machen Tiere beim Schlafen richtig
Unserem menschlichen Schlafverhalten scheinen die unterschiedlichen tierischen Schlafmodi kaum zu gleichen. Auch mag uns Menschen womöglich keiner dieser Schlafrhythmen ansprechen. Dennoch gibt es in Sachen Schlaf Punkte, die wir von Tieren abschauen können, wie Schaub ausführt. «Tiere richten sich nicht nach einem Wecker. Dieser weckt uns oft, bevor wir die für uns optimale Schlafdauer erreicht haben.» Am besten man findet heraus, wie viel Schlaf man braucht und rechnet von der Weckzeit zurück die Zubettgehzeit aus, so Schaub.
Am 14. September und 2. November findet von 14 bis 18 Uhr im Zoo Zürich das Seminar «Schlaf(los) im Zoo» satt. Unter der Leitung von Dr. sc. Daniel Schaub (44), Leiter Erwachsenenbildung Zoo Zürich, und Priv.-Doz. Dr. med. Marc Spielmanns (55), Chefarzt Pulmonale Rehabilitation der Zürcher RehaZentren, erfahren Besucher mehr über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Schlaf von Mensch und Tier. Mit Erkenntnissen aus der Tierwelt möchten die Organisatoren zu einem gesunden Schlaf verhelfen. Dabei werden die Erforschung des menschlichen Schlafs sowie Schlafprobleme bei Menschen beleuchtet. Auf einem Zoo-Rundgang erfahren Sie mehr über ausgewählte Schlafstrategien des Tierreichs. Das Seminar ist altersunabhängig und soll alle ansprechen, die unter Schlafproblemen leiden, oder sich grundlegend für Schlaf interessieren. Der Preis liegt inklusive Zooeintritt bei 95 Franken.
Mehr Informationen finden Sie unter zoo.ch /schlaflos
Am 14. September und 2. November findet von 14 bis 18 Uhr im Zoo Zürich das Seminar «Schlaf(los) im Zoo» satt. Unter der Leitung von Dr. sc. Daniel Schaub (44), Leiter Erwachsenenbildung Zoo Zürich, und Priv.-Doz. Dr. med. Marc Spielmanns (55), Chefarzt Pulmonale Rehabilitation der Zürcher RehaZentren, erfahren Besucher mehr über Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen dem Schlaf von Mensch und Tier. Mit Erkenntnissen aus der Tierwelt möchten die Organisatoren zu einem gesunden Schlaf verhelfen. Dabei werden die Erforschung des menschlichen Schlafs sowie Schlafprobleme bei Menschen beleuchtet. Auf einem Zoo-Rundgang erfahren Sie mehr über ausgewählte Schlafstrategien des Tierreichs. Das Seminar ist altersunabhängig und soll alle ansprechen, die unter Schlafproblemen leiden, oder sich grundlegend für Schlaf interessieren. Der Preis liegt inklusive Zooeintritt bei 95 Franken.
Mehr Informationen finden Sie unter zoo.ch /schlaflos
Wichtig wäre zudem, seinen Augen vor dem Schliessen mehr natürliches Licht zu gönnen. Kurz vor dem Einschlafen widmen sich viele dem Handy. Das künstliche Schimmern ist nicht förderlich für einen gesunden Schlaf. «Für Tiere wird es abends einfach dunkel. Dadurch schüttet ihr Gehirn Melatonin aus, was sie müde macht.»
Auch in Sachen Entspannung machen Tiere alles richtig: «Sie grübeln nicht am Morgen und Übermorgen herum, sondern leben einfach den Moment», führt Schaub aus. Wer sich abends zu viele Gedanken macht und dem Alltagsstress nachhirnt, schläft meist nur mühevoll ein.
Winterschlaf wäre nichts für Menschen
Doch wären nicht alle Aspekte des tierischen Schlafs für den Menschen förderlich. Beispielsweise der Winterschlaf: «Viele würden wahrscheinlich gerne den Winter verschlafen, sinnvoll wäre das aber nicht.» So sei der Winterschlaf ja nicht mit unserem Tagesschlaf vergleichbar – und auch gar nicht nötig. Ein Murmeli fährt den Stoffwechselvorgang runter und setzt alles auf Sparflamme, weil es während der kalten Jahreszeit nichts mehr zu essen gibt. Für den Menschen gibt es dagegen genug.
In Schlafkliniken hat man früher bereits Studien durchgeführt, in denen ein verlängerter Schlaf beim Menschen mithilfe von Medikamenten getestet wurde, wie Spielmanns ausführt. «Dort wurde deutlich, dass unsere Genetik nicht dafür gedacht ist», erklärt der Arzt. Zehn bis 15 Prozent Muskelmasse verloren dabei die Testpersonen durch die fehlende Aktivität. Zusätzlich traten zahlreiche weitere Nebenwirkungen auf. Weiter ist bekannt, dass ein medikamentös herbeigeführter Schlaf weniger Traum- und Tiefschlaf aufweist und der Schlaf damit weniger erholsam für den Menschen ist. «Schlafmedikamente haben oft ein Abhängigkeitspotenzial und sind bei chronischen Schlafstörungen nicht so erfolgversprechend», so Spielmanns.
Tiere schützen sich mit kurzem Schlaf vor Feinden
Dass jedes Tier unterschiedlich zu ruhen bevorzugt, rührt nicht von irgendwoher. Im Gegensatz zu unserem Durchschlafen in einer nächtlichen Schlafphase verteile sich der Schlaf bei vielen Tieren auf mehrere Phasen, sagt Schaub. Das sei auf verschiedene Gründe zurückzuführen, besonders aber, weil viele Tiere sich vor Feinden in Acht nehmen müssen. Aber auch mit dem Stoffwechsel kann das Schlafverhalten zusammenhängen. So müssen Spitzmäuse laut Schaub alle zwei bis drei Stunden fressen, was sie nach kurzer Ruhezeit wieder zum Aufwachen bringt.
«Beim Menschen hingegen ist der Schlaf mit ein paar Variationen relativ einheitlich», fügt Spielmanns an. Hier habe es man schliesslich ja auch nur mit einer Spezies zu tun, anders als in der Tierwelt mit sehr unterschiedlichen Schlafmustern. Und: «Beim Menschen lässt sich der Schlaf im Verhältnis auch relativ einfach messen.»
Mit diesen zwölf Tipps schläfst du schneller ein und besser durch. Die besten Tricks gegen Schlafstörungen.
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Endlich Wochenende. Wieder fünf Arbeitstage geschafft. Ausschlafen! Das denkt sich wohl so mancher. Doch wer kennt nicht das Gefühl der Lethargie nach satten zwölf Stunden Schlaf? War der halbe Tag wohl zu viel?
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