Studie der Uni Zürich
Bewegung und soziale Aktivitäten lassen Hirn langsamer altern

Bewegung und soziale Aktivitäten lassen eine wichtige Hirnregion langsamer altern. Forschende der Universität Zürich konnten zeigen, dass bei Menschen, die körperlich und sozial aktiver sind, der sogenannte entorhinale Kortex im Alter weniger an Dicke verliert.
Publiziert: 14.12.2023 um 10:59 Uhr
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Aktualisiert: 14.12.2023 um 11:01 Uhr
Körperliche und soziale Aktivitäten, wie Spaziergänge mit Freunden oder Familie, lassen laut einer neuen Studie das Hirn langsamer altern.
Foto: Keystone

Der entorhinale Kortex ist eine Region im Gehirn, die eine wichtige Rolle im Gedächtnis spielt, wie die Universität Zürich (UZH) am Donnerstag in einer Mitteilung erklärte. Der rund 3,5 Millimeter dicke Kortex ist Teil der Hirnrinde und wirkt als Schnittstelle zwischen dem Hippocampus und anderen Hirnregionen, die an der Gedächtnisbildung und -abruf beteiligt sind.

Die Dicke des entorhinalen Kortex hängt eng mit der Gedächtnisleistung zusammen, wie die UZH-Forschenden in einer Studie in der Fachzeitschrift «Neuroimage» zeigen konnten. Je stärker der entorhinale Kortex ausdünnt, desto stärker ist der Gedächtnisschwund.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler untersuchten dafür die Zusammenhänge zwischen der Dicke des entorhinalen Kortex, der Gedächtnisleistung und der Freizeitgestaltung bei kognitiv gesunden Erwachsenen über 65 Jahren über einen Zeitraum von sieben Jahren.

Bei Personen, die zu Beginn der Studie körperlich aktiver waren und sich öfter mit Freunden und Familie trafen, nahm über die sieben Jahre gesehen die Dicke des entorhinalen Kortex und damit auch die Gedächtnisleistung weniger stark ab. «Körperliche Bewegung und eine aktive Freizeitgestaltung mit Freunden und Familie sind demnach wichtig für die Hirngesundheit und können einer Neurodegeneration im späteren Alter vorbeugen», sagte Studienleiter Lutz Jäncke in der Mitteilung der UZH.

Ausserdem zeigte sich, dass auch eine höhere Gedächtnisleistung zu Beginn der Studie mit einer geringeren Abnahme zusammenhängt. Das Gehirn könne also wie ein Muskel trainiert werden, erklärte die UZH. (SDA)

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