Cannabis kann bei häufigem Konsum zu einer deutlichen Gewichtszunahme führen. Wie hoch diese Zunahme ausfällt, hängt davon ab, wie oft die betreffenden Personen die Droge zu sich nehmen und wird auch von Faktoren wie dem Geschlecht des Nutzers beeinflusst. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der University of Montreal, die genauer untersuchen wollte, ob der oft durch Cannabis verursachte Heisshunger sich auch im Gewicht der Marihuana-Nutzer niederschlägt.
Zigaretten gegen Zunahme
«Das zentrale Ergebnis unserer Studie zeigt, dass die längerfristige Einnahme von Cannabis sehr wohl die Gewichtszunahme beeinflusst», zitiert das Wissenschaftsportal «Live Science» Co-Studienautor Didier Jutras-Aswad von der University of Montreal. Der Experte weist in diesem Zusammenhang allerdings darauf hin, dass bestimmte Faktoren diesen Effekt drastisch verändern können. Dazu gehören etwa das Geschlecht des Betroffenen, die Menge an konsumiertem Marihuana und die Frage, ob dieses alleine oder in Kombination mit Zigarettentabak inhaliert wird.
«Der Grund für das zuletzt genannte Ergebnis könnte vielleicht darin liegen, dass das in Zigaretten enthaltene Nikotin den Appetit einer Person tendenziell eher abschwächt und nicht verstärkt», versucht Emily Dube, eine weitere Co-Autorin der Studie, die Untersuchungsergebnisse zu erklären. So hätten etwa Männer, die sowohl Marihuana als auch Zigaretten rauchen, im Durchschnitt deutlich weniger an Gewicht zugelegt als jene, die ausschliesslich Cannabis konsumierten. Bei Frauen hätte sich diesbezüglich aber wiederum kein entsprechender Unterschied finden lassen, so Dube.
Langzeitstudie über 13 Jahre
Um zu ihren Ergebnissen zu gelangen, haben die Forscher das Datenmaterial von jungen Testpersonen analysiert, die sich schon im Alter von zwölf bzw. 13 Jahren damit einverstanden erklärten, an einer 13 Jahre dauernden Langzeitstudie zur Nikotinabhängigkeit teilzunehmen. Als diese dann das Alter von 20 erreicht hatten, wurden die insgesamt 271 Männer und 319 Frauen nach ihrem Cannabis-Konsum befragt. Gleichzeitig wurde bei den betreffenden Personen in regelmäßigen Abständen die Entwicklung des Body Mass Index (BMI) und der Bundweite kontrolliert.