Yong Kim von der Rockefeller Universität in New York und sein Team spritzten gesunden Mäusen zwei Wochen lang täglich entweder den Ritalin-Inhaltsstoff Methylphenidat oder Kokain. In beiden Fällen kam es zu Hirn-Reaktionen, wie man sie typischerweise bei Kokainabhängigen findet. Deshalb warnen die US-Forscher nun davor, Ritalin als Aufputschmittel zu missbrauchen.
Üblicherweise wird das Mittel an Kinder mit Aufmerksamkeitsproblemen und Hyperaktivität, kurz ADHS, abgegeben. Gemäss den Wissenschaftlern sind diverse Studien zum Schluss gekommen, dass die im Zusammenhang mit ADHS verschriebenen Dosen sicher sind.
Nora Volkow, Direktorin des US-Instituts für Drogenmissbrauch, stösst ins selbe Horn. Studien hätten gezeigt, dass die Medikamente in vom Arzt verschriebenen Mengen nicht zu Abhängigkeit führten. Im Gegenteil: ADHS-Kinder nähmen später häufiger Drogen und Ritalin könne dieses Risiko vermindern. Deshalb warnt sie ausdrücklich davor, Kinder und Jugendliche mit ADHS nicht mehr mit Ritalin oder ähnlichen Präparaten zu behandeln. (SDA/gsc)