Weihnachten lenkt ab
Produktivität erreicht über Weihnachten den Nullpunkt

Für viele Angestellte heisst es am Abend vom 24. Dezember endlich Ferien. Doch eine Studie von Peakon bestätigt, dass viele gedanklich schon viel früher unter dem Weihnachtsbaum sitzen.
Publiziert: 17.12.2018 um 16:29 Uhr
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Aktualisiert: 15.01.2019 um 17:24 Uhr
Die jährliche Weihnachtsfeier soll allen Beteiligten Spass bringen

Diese Beobachtung haben Sie vielleicht schon selbst gemacht: Im Dezember schweifen die Gedanken während der Arbeitszeit gerne häufiger Richtung Geschenke, Glühwein, Weihnachtsmarkt, Guetzli und Dekoration ab.

In den letzten Arbeitstagen vor Weihnachten wird wohl etwa die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung sich schon im entspannten Weihnachtsmodus befinden. Da sinkt die Produktivität auf der Arbeit natürlich ab.

Dies bestätigt die Umfrage von Peakon, welche auf Mitarbeiterbefragungen spezialisiert ist. Die Studie ist von Google Consumer Surveys umgesetzt worden.

Weihnachten lenkt ab

Für die Studie hat Peakon über 15’000 Angestellte zwischen 18 und 64 Jahren in den USA, Grossbritannien, Skandinavien und Deutschland nach ihrer Motivation während der Vorweihnachtszeit befragt.

Für sieben bis zehn Prozent der Befragten beginnt Weihnachten am 1. Dezember – viele bestätigten, dass sie während des ganzen Dezembers weniger produktiv sind wie sonst. Mitte Dezember hat sich 30 bis 40 Prozent vom Personal schon so von der Weihnachtsvorfreude anstecken lassen, dass sie keine Lust auf Arbeit haben.

Jeder zweite Deutsche plant während der Arbeitszeit die Feiertage. Soziale Netzwerke  werden häufiger genutzt, und die Plauderpausen nehmen zu. Wenn die Zeit bis zu Weihnachten immer knapper wird, kaufen 15 Prozent der Deutschen während der Arbeitszeit Weihnachtsgeschenke ein, sei es online oder analog. Weil die Stimmung locker ist, halten sich elf Prozent nicht mehr an die Arbeitszeiten. Auch mit dem Alkohol während der Arbeitszeit nimmt man es locker. Vor dem Feierabend seien die Befragten häufig schon beim Glühwein am Weihnachtsmarkt.

Es weihnachtet bei den «Millenials»

Bei den 18 bis 24-Jährigen weihnachtet es schon eine Woche vor den anderen Altersgruppen. Die jüngste Demografie klinkt sich im Schnitt am 18. Dezember ab. Die Hälfte der 45-64-Jährigen vermag es bis zum 21. Dezember für die Arbeit motiviert zu bleiben. Dieser Trend wurde in allen untersuchten Ländern beobachtet, aber besonders in den USA und in den nordischen Ländern.

Peakon betont, dass sie mit dieser Studie die Generation «Millenials» weder schlecht machen wollen, noch Stereotypen verstärken möchten. Demnach sei dieses Ausklinken eine natürliche Reaktion auf die jahreszeitlichen Anforderungen, welche unausweichlich auch regionale und demografische Unterschiede aufweisen wird.

Festliche Gefühle mit wirtschaftlichen Folgen

Der entspannte Dezember könnte laut Peakon der Wirtschaft mehrere Milliarden kosten. Vorgesetzte werden während dieser Zeit unter Druck stehen, sowohl den Anforderungen der Arbeit wie auch der festlichen Jahreszeit gerecht zu werden, während Mitarbeitende sich auf die kommenden Ferien freuen.

«Das schlimmste, was man als Geschäftsführer tun kann, ist die Augen davor schliessen; Es zahlt sich aus, Verständnis dafür zu haben, bevor man unüberlegte Massnahmen ergreift», rät Peakon Director of Employee Experience Michael Dean den Vorgesetzten. Obwohl der Trend vor allem für das Management frustrierend sein kann, empfiehlt Dean, dass man die Situation anerkennt und darauf Rücksicht nimmt.

Weihnachtszeit = Teamzeit

Die Zahlen sprächen für sich – die Arbeitsmoral sinkt vor und nach den Feiertagen deutlich, meint Dean. Seiner Meinung nach würden Unternehmen zu wenig dagegen unternehmen. Statt Druck zu machen, empfiehlt er, den Arbeitsalltag anders zu gestalten.

So schlägt der Director of Employee Experience vor, dass man die Zeit nutze um die Zusammenarbeit der Teams zu stärken und sich für das nächste Jahr inspirieren zu lassen: «Sie könnten den Teams Zeit geben um über das vergangene Jahr zu reflektieren. Vielleicht ergibt das neue Ideen, welche sie im 2019 umsetzen könnten.» Auch könne man Projekte, welche man in den vergangenen Jahren nicht abschliessen konnte, wieder hervorholen. Neue Inspiration und Abwechslung, sowie die Neuverteilung von Zeit und Ressourcen könnte Mitarbeitende vor den Feiertagen motivieren.

Auch bei den Arbeitszeiten soll man dem Personal entgegenkommen: Flexible Arbeitszeiten und längere Pausen würde man während dieser Zeit besonders schätzen. Somit könne man auch verhindern, dass Angestellte während der Arbeitszeit online shoppen – was sie sonst ohnehin, wenn auch heimlich, tun würden, meint Dean. (chj)

In stressigen Tagen sind Pausen wichtig.
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